Das Aus für Federal Mogul

Mitte 2007 schließt Werk Bretten / 180 Mitarbeiter betroffen
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Die Firma Federal Mogul in Bretten wird Ende Juni 2007 geschlossen. Die davon betroffenen 180 Mitarbeiter hätten dieser Tage ihre Kündigungsschreiben erhalten, teilte Betriebsrats-Vorsitzender Özkan Cengiz gestern den BNN mit. Für einige weitere Mitarbeiter des Werkes in Bretten habe es Vorruhestands-Regelungen gegeben. (Siehe Wirtschaft).
„Wir haben bis zum Schluss gekämpft, um den Sozialplan besser zu gestalten“ sagte Cengiz, „aber das war vergeblich.“ Nach zehn Monaten zähen Ringens mit der Konzern-Zentrale sei die Schlichtungsstelle eingeschaltet worden, wodurch leichte Verbesserungen für die betroffenen Arbeitnehmer erreicht worden seien. In den nächsten Monaten wird laut Cengiz die Produktion vom Standort Bretten nach Herdorf im Westerwald und ins ungarische Kunsziget verlagert.
„Viele Mitarbeiter sind enttäuscht“, erklärte der Betriebsrats-Chef, der zuletzt Arbeitszeitverlängerungen und Lohnkürzungen gegen eine Standort-Garantie angeboten hatte. Aber „der Druck aus den USA“ sei zu groß gewesen, das Werk Bretten unabhängig vom „nicht schlechten“ Betriebsergebnis zu schließen.
Für den Erhalt des Standortes hatte sich auch Geschäftsführer Andreas Heuschele eingesetzt. Er wird künftig als „Business-Director“ europaweit Verantwortung innerhalb der Federal-Mogul-Gruppe übernehmen.

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6 Antworten zu Das Aus für Federal Mogul

  1. Mitarbeiter sagt:

    Herdorf geht auch vor die Hunde greeds

  2. ghg sagt:

    Irgendwann ist die Brettener Wirtschaftsförderung mit ihrem Latein, auch wenn ihr Vorgesetzter in seinem wöchentlichen Mitteilungsblatt schon einmal einen lateinischen Satz veröffentlichte, trotzdem bei ihrem angeblichen Rettungsversuch von Federal Mogul gescheitert und an einem für deren Belegschaft bitteren Ende angekommen. Wahrlich keine Glanz- und Spitzenleistung. Das angekündigte Gespräch zur Rettung der Firma hat nie stattgefunden. Und wenn doch, dann ist nach meinem Wissen darüber nicht berichtet worden.

  3. S. sagt:

    Ja, Herr Oberbürgermeister Metzger, da haben – für alle Verkehrsteilnehmer gut sichtbar – das Protestplakat sowie die Bepflanzung mit Sonnenblumen am Alexanderplatz nicht weitergeholfen (s. 2. Absatz im 3. Kommentar).

  4. fc sagt:

    Sicherlich ist die nachfolgende Notiz kein Trost für die Mitarbeiter der Federal Mogul, aber wissen sollten sie es schon.
    Unter der Rubrik „Finanzkrise“ in der Neuen Solidarität vom 28.02.07 ist nachzulesen: „Der Beteiligungsfonds des Großspekulanten Carl Icahn besitzt bereits den Automobilzuliferer Federal Mogul…“
    Nun werden solche Fonds bekanntlich als „Heuschrecken“ bezeichnet.
    Weltweit gibt es zwischenzeitlich 9000 Hedgefonds.

    Und noch eine interessante Meldung:
    „Im Bericht der Consulting-Firma McKinsey&Co vom Januar dieses Jahres steht, dass die Wall Street und die USA als Finanzzentrum gegenüber London ins Hintertreffen gerate. Und dabei geht es um wahnsinnige Größenordnungen: so berichtet die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), dass es derzeit 370 Billionen (370.000.000.000.000) Dollar an ausstehenden sogenannten „Over the Counter“ (OTC)-Derivaten gibt.“
    Anm: OTC market, in den USA der Wertpapierhandel in nicht zum offiziellen Börsenverkehr zugelassenen Werten.

    Weiter Info unter http://www.solidaritaet.com/neuesol

  5. N. /P. sagt:

    „Wichtige Firmen konnten am Standort gehalten werden. In Erweiterung und Neubauten wurde kräftig investiert. Damit konnte auch der Arbeitsmarkt relativ stabil gehalten werden, zum Nutzen der Menschen und der Region Bretten… Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachtsfeiertage und ein friedlicheres Jahr 2007, Gesundheit, Glück und Gottes Segen“ – Unterschriften: Paul Metzger Oberbürgermeister Willi Leonhardt Bürgermeister aus: DER KURIER 20. Dezember 2006

    180 Mitarbeiter haben ihre Kündigung zum 30.06.2007 erhalten.

    Die Brettener Verwaltungsspitze rühmt sich ihrer Wirtschaftsförderung – siehe oben. Instinktloser, vielleicht besser sogar zynischer, kann man sich nicht mehr bei den „lieben Brettenern Mitbürgerinnen und Mitbürgern, lieben Freunden und Gästen der Melanchthonstadt“ anpreisen.

  6. mm sagt:

    An die Beschäftigten von Federal-Mogul :
    Wer kann uns bei der Erstellung eines Artikels über das Geschehene mit Daten und Fakten unterstützen ? Wir sind dabei auf Ihre Hilfe angewiesen ! Bitte melden unter 01212/544317934, oder info@bak-bretten.de

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