Verkehr im Brettener Süden dreht sich im Kreisel

Am Freitagmittag wurde die neue Verkehrsanlage in der Pforzheimer Straße ihrer Bestimmung übergeben
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Seit Freitagmittag rollt der Verkehr in der Pforzheimer Straße wieder ungehindert stadtaus- und stadteinwärts: Im Beisein zahlreicher Kommunalpolitiker und Behördenvertreter übergab Oberbürgermeister Paul Metzger am Freitagmittag den Verkehrskreisel im Brettener Süden offiziell seiner Bestimmung.
Die Kreisverkehrsanlage verbindet die Pforzheimer Straße mit der Ruiter Straße/Wannenweg und dem künftigen „Kraichgau-Zentrum“. Damit sei ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem flüssigen Verkehrslauf durch Bretten erreicht worden, sagte Metzger. Der Kreisel sei im Übrigen vom Regierungspräsidium nur im Hinblick auf eine im Generalverkehrsplan vorgesehene Entlastungsstraße genehmigt worden. Das Land habe ursprünglich lediglich eine Ampelanlage vorgesehen, doch der Gemeinderat habe sich einstimmig für einen Kreisel ausgesprochen.

Um den Verkehrsfluss durch Bretten weiter zu beschleunigen, müssten nun noch die Bruckner- und die Bahnhofstraße ausgebaut werden, wofür sich die Stadt beim Regierungspräsidium um eine Aufwertung zur Landesstraße bemühe. Dann würde das Land Baden-Württemberg die Kosten übernehmen. Schließlich – und das sei das Wichtigste – gelte es, den weiteren Ausbau des Alexanderplatzes durchzusetzen. „Der Alexanderplatz ist der Dreh- und Angelpunkt“, erklärte Metzger, „alles andere ist das Zerreden von Ideen.“
Der Kreisverkehr hingegen ist laut Metzger eine rein städtische Maßnahme gewesen. Insgesamt investierten Stadt und Stadtwerke Bretten rund 550 000 Euro. Das Bauwerk hat einen Außenradius von 19 Metern und eine Fahrbahnbreite von 6,5 Metern. Metzger: „Da kommen die dicksten Brummis durch“.

In der Mitte der Anlage wurde auf Anregung von Stadtplaner Ulrich Braun eine Spirale mit Kalkbruchsteinen installiert. Die soll noch bepflanzt werden. Zudem grüßen Fahnen und große Tafeln die Besucher des „Zentrums im südlichen Kraichgau“, wobei das „Willkommen“ zwar dreisprachig, das „Auf Wiedersehen“ aber nur in deutscher Sprache verfasst sind. „Das werden wir noch ändern“, versprach der Stadtchef.

Mit der Freigabe des Kreisverkehrs können nun auch die Bewohner des Gebietes „Wanne“ aufatmen, die seit Juli mit erheblichem Umleitungs-Verkehr zu kämpfen hatten. Er könne zwar nachvollziehen, dass sich Anwohner über den zusätzlichen Verkehrslärm ärgerten, sagte Metzger in diesem Zusammenhang, doch habe er „überhaupt kein Verständnis für die bösartige Angriffe von Bürgern wegen der Umleitung.“ Es werde sehr wahrscheinlich keine weiteren Umleitungen mehr durch das Wohngebiet geben müssen, kündigte der OB an. Insgesamt sind nach Angaben Metzgers für den neuen Kreisel 21 000 Fahrzeuge pro Tag prognostiziert. „Das sind genau so viel wie auf der B 35 zwischen dem Diedelsheimer Dreieck und dem Alexanderplatz.“ Für den „Alex“ selbst rechne man mit 40 000 Fahrzeugen.
Grundsätzlich begrüße er, wenn sich Bürger und die Gemeinderats-Fraktionen im Rahmen eines „Wettbewerbs der besseren Ideen“ Gedanken über die Verkehrsproblematik machten. Indes: „Viele Vorschläge sind alte Klamotten.“ Zudem müssten „Utopien auch finanzierbar sein,“ erklärte der OB.

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7 Antworten zu Verkehr im Brettener Süden dreht sich im Kreisel

  1. Matz sagt:

    wegen diesem dilettantisch (weil zu klein) geplanten Kreisverkehr, ist das Wohngebiet Wanne nun auch ganz offiziell „Umleitung für Schwertransporte“ geworden!

  2. v-K sagt:

    Entsprechend dem 5. Kommentar hat Herr Metzger vollständig den Überblick verloren. Er arbeitet also ohne jede Übersicht. Jemand in der Verwaltung muß ihm zur Hilfe eilen, um ihm überhaupt noch einen Durchblick zu verschaffen. Es ist zu prüfen, ob seine Wahrsagungen noch einer ordentlichen Amtsführung entsprechen.

  3. mm sagt:

    „Es werde sehr wahrscheinlich keine weiteren Umleitungen mehr durch das Wohngebiet geben müssen, kündigte der OB an. “ sagte es und wusste nicht, dass gerade seit einer Woche wieder eine Umleitung geschaltet ist und zwar aus Osten kommend, an der Kreuzung Breitenbachweg / Weisshoferstrasse in Richtung Wanne. Ausgeschildert mit „Richtung Pforzheim“.
    Was soll man eigentlich noch vom Gerede eines solchen Menschen halten, entweder luegt er bewusst, oder er weiss nicht, was seine Aemter tun. In jedem Fall, scheint er wenig darueber nachzudenken, warum und was er sagt, frei nach dem Motto : ich rede, also bin ich.

  4. Polak sagt:

    Nicht nur der Verkehr dreht sich im Kreisel, auch die Planer und die Gemeinderaete. Vielleicht ist das der neue Brettener (Eier-)Tanz : einmal hin (nach Westen), einmal her (nach Osten), rundherum, das ist nicht schwer! Brettener Folklore eben, zum abwinken…

  5. Rd sagt:

    Einiges von OB Metzger aus dem letzten Absatz scheint den Tatsachen zu entsprechen: Vor allem, wenn es um die Finanzierbarkeit geht.

  6. J-N sagt:

    Zum 1. Kommentar: Herr OB Metzger hat tatsächlich ein paar wahre Worte gesprochen.

  7. ak sagt:

    Grundsätzlich begrüße er, wenn sich Bürger und die Gemeinderats-Fraktionen im Rahmen eines „Wettbewerbs der besseren Ideen“ Gedanken über die Verkehrsproblematik machten. Indes:“ Viele Vorschläge sind alte Klamotten.“ Zudem müssten“Utopien auch finanzierbar sein“, erklärte der OB.
    Die Verwaltung hat keine Ideen. Die Fraktionen bemühen alte Klamotten. Und finanzierbar sind beim hohen Schuldenstand in Bretten noch nicht einnmal Utopien.

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