USQ im siebten Jahr: Erfolg und schwarze Zahlen

Graduierungsfeier im Brettener Melanchthonhaus
Von unserer Mitarbeiterin Claudia Schuler
Bretten. Die Gedächtnishalle des Melanchthonhauses war am strahlenden Samstagmorgen fast vollbesetzt, als Oberbürgermeister Paul Metzger an Mikrofon trat und seine Begrüßungsrede anlässlich der Graduierungsfeier des USQ (University of Southern Queensland) European Study Centre Bretten begann. Er nutze diese auch für einen kleinen geschichtlichen Rückblick und wies darauf hin, dass der ersten Kontakt zur USQ 1997 geknüpft wurde. 1999 konnten bereits die ersten Fern-Studiengänge angeboten werden. Nun, im siebten Jahr, verfüge das European Study Center nach erfolgreicher Aufbauarbeit über viele Kontakte zu deutschen, österreichischen und australischen Hochschulen und schreibe schwarze Zahlen. Aktuell sind 205 Studenten eingeschrieben.

Besonders stolz darauf ist Metzger, dass eine kleine Stadt wie Bretten sich einer solchen Aufgabe gestellt und eben auch die Finanzmittel bereitgestellt habe. Diesbezüglich galt sein Dank dem Gemeinderat. Außerdem entwarf er die Vision, in Zukunft nicht nur Fern-Studiengänge anzubieten, sondern auch vor Ort präsent zu sein. „Bildung sollte man sich nicht einbilden, sondern wirklich erarbeiten“, schloss er seine Rede.

Anschließend zollte Patrick Meinhardt, Mitglied des Bundestags und Bildungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, der privaten Hochschularbeit, dem ehemaligen und dem jetzigen Geschäftsführern Martin und Markus Steinbüchel, seinen Respekt. (Letzterer führte durch das Programm.) Man habe die Zeichen der Zeit erkannt und mit einem innovativen Ausbildungsangebot wie beispielsweise MBA (Master of Business Administration) und MPC (Master of Professional Communication) schnell auf die internationalen und globalen Entwicklungen reagiert. Auch habe er Hochachtung vor der Leistung der Absolventen, die, um beruflich weiterzukommen, eine Mehrbelastung auf sich nähmen, indem sie sich neben ihrem beruflichen Alltag noch einem Fernstudium widmeten. Damit hätten sie nicht nur etwas für sich, sonder auch für die ganze Gesellschaft getan. Diese brauche Menschen, die begeistert das neu erworbene Wissen in die Praxis umsetzten.

Dann überreichte Paul Metzger 13 glücklichen Graduierten ihre Urkunden. Insgesamt haben 20 Studenten ihren Abschluss gemacht, darunter konnte auch die 150. Graduierte begrüßt werden. Frank Behrend war der bisher zweite Doktorand des Study Centres, der aber wegen Krankheit fehlte. „Wissensmanagement in virtuellen Projekten“, lautete des Thema seiner Doktorarbeit. Zwei Studenten kamen in den Genuss eines Stipendiums, das in diesem Fall ein Erlass der Studiengebühren bedeutete. Jedoch konnten diese von Bernhard Kurz, Vorstand des Vereins der Freunde und Förderer des Study Centre, nicht überreicht werden, da die Stipendiaten nicht anwesend waren.

Am Ende der Veranstaltung sprach Ralf Dreizler stellvertretend für die Graduierten und lobte den ausgezeichneten Kontakt zu den Professoren und den „hervorragenden“ Service des UQS Study Centres. Der frischgebackene MBA betonte zudem die besondere Praxisbezogenheit der Studiengänge. „Und ich bekomme keinen Scheck oder sonstige finanzielle Zuwendungen von den Verantwortlichen für diese Aussage“, betonte er schmunzelnd.
Die Gruppe ConTrast unter der Leitung von Walter Seitz gestaltete stimmungsvoll das musikalische Programm und ließ die Feier mit einem für den Anlass passenden Gospelklassiker „Oh Happy Day“ , mitreisend ausklingen.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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12 Antworten zu USQ im siebten Jahr: Erfolg und schwarze Zahlen

  1. b.z. sagt:

    Eine kleine Stadt wie Bretten leistet sich eine Beteiligung an der USQ in Australien. Bretten ist immer noch nicht fähig, den Lehrern der Max Planck Realschule zu einem Lehrerzimmer mit ausreichendem Platzangebot zu verhelfen. Jetzt wundere ich mich über gar nichts mehr!

  2. gho sagt:

    Zum Zitat von OB Metzger: „Bildung sollte man sich nicht einbilden, sondern wirklich erarbeiten“.

    Diesen Satz sollte sich OB Metzger selbst in sein eigenes Stammbuch schreiben!
    Ein gebildeter Mensch behandelt nämlich seine Mitmenschen respektvoll, geht – im Sinne Melanchthons – human mit ihnen um, und ist zur Teamarbeit bereit und befähigt. Der Erwerb von Bildung bedeutet jahrzehntelange, entbehrungsreiche Arbeit. Nur wer Geduld und vor allem Einsichtsfähigkeit mitbringt, kann das Ziel erreichen.

  3. Clev. sagt:

    Hat die Stadt Bretten die Haushalte der Schulen gekürzt, um den Studenten der USQ Stipendien zahlen zu können?

  4. K.-H. F. sagt:

    Jeder Euro, der in diese „Fernkurs-Universität“ gesteckt wird, fehlt den Brettener Schulen.
    Wie soll mit immer weniger Geld qualifizierte Bildung vermittelt werden?

  5. W.Sch. sagt:

    „Besonders stolz darauf ist Metzger, dass eine kleine Stadt wie Bretten sich einer solchen Aufgabe gestellt und eben auch die Finanzmittel bereitgestellt habe.“
    Hierzu muss bemerkt werden, dass die Unterstützung einer australischen (!) Universität absolut nicht zu den Pflichtaufgaben einer Gemeinde zählt!

  6. A.E. sagt:

    Zu Nr. 6 von Polak:
    Es ist schon schlimm genug, dass man sich heutzutage von windigen Geschäftemachern einen Doktortitel kaufen kann, ohne jemals ein Gymnasium oder eine Universität besucht zu haben.
    Während so ein „falscher Doktortitel“ nicht ganz billig ist, kann man den Ehrendoktor (Dr. hc.) zum Nulltarif erhalten: Wer mit den Steuergeldern seiner Bürger eine Privatuniversität unterstützt, der erwartet doch den Doktorhut als Gegenleistung .

  7. Polak sagt:

    Wann gibt es endlich den ersehnten Doktorhut für Paul Metzger ? Ich fürchte vorher werden wir keine Ruhe kriegen, bzw. noch weitere Steuergelder verplempern müssen. Während seine großen Vorbilder, wie Melanchthon, in dessen direkter Nachfolge er sich wähnt, sich ihre wissenschaftliche Sporen durch Nachdenken und Forschen verdient haben, läßt sich unser Universalgelehrter die akadähmliche Kopfbedeckung von seinen Bürgern bezahlen.

  8. K-DV sagt:

    Geld weiterhin in die USQ zu stecken bzw. gesteckt zu haben, wird sich in den Augen vieler Leser als Verschwendung deklarieren lassen.

  9. hjb sagt:

    „USQ im siebten Jahr: Erfolg und schwarze Zahlen“
    Eine imposante Schlagzeile. Die Leser der BNN sollten der Vollständigkeit halber erfahren, welche Zahlen in den vergangenen sechs Jahren geschrieben wurden. Nach Kenntnis würden sie fragen, warum eine kleine Stadt wie Bretten für eine derartige nicht städtische Aufgabe überhaupt Geld rausgeschmissen hat und weiter rausschmeißt.

  10. pp sagt:

    Die kleine Stadt Bretten hat massig Schulden. Und dennoch hat sie sich in der Vergangenheit mit der USQ weitere Verluste ans Bein gebunden. Wer das als Erfolg bezeichnet, hat die finanzielle Bodenhaftung verloren.

  11. wf sagt:

    „Erfolg und schwarze Zahlen“

    Für wen oder was ist es ein Erfolg? Seit wann schreibt man schwarze Zahlen? Wie hoch ist die Summe der roten Zahlen aus den vergangenen Jahren?

    Der Bericht und Herr Oberbürgermeister Paul Metzger verdienen von den Lesern einen Belustigungspunkt.

  12. ak sagt:

    „Besonders stolz darauf ist Metzger, dass eine kleine Stadt wie Bretten sich einer solchen Aufgabe gestellt und eben auch die Finanzmittel bereitgestellt habe. Diesbezüglich galt sein Dank dem Gemeinderat.“

    So etwas ist niemals eine Aufgabe einer kleinen Stadt wie Bretten. Die bereitgestellten Finanzmittel wurden in eine für Brettener Bürger sinnlose Sache gesteckt. Damit kann sich der Gemeinderat mit seinem Vorsitzenden nicht mit Ruhm bekleckern.

    Normale Studienangelegenheiten sind Sache des Landes Baden-Württemberg beim Wissenschaftsministerium. Fern-Studiengänge – unterstützt mit Brettener Steuermitteln – müssen Brettenern nützen. So ist Auskunft zu geben, ob bei den diesjährigen Absolventen jemand aus Bretten dabei ist.

    Andernfalls kam das Geld – wie so vieles andere auch – Brettener Bürgern nicht zugute.

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