Studie: Neue Baugebiete sind finanzwirtschaftlich zu kurz gedacht

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23.11.2006 Stuttgart: Neue Baugebiete zur Sanierung kommunaler Kassen auszuweisen, ist finanzwirtschaftlich zu kurz gedacht und regionalplanerisch nicht sinnvoll. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung zu den Folgekosten von Baugebieten, die am Mittwoch im Planungsausschuss des Verbands Region Stuttgart vorgestellt wurde.

Zweck der Studie, in der die Kosten für das Ausweisen von Baugebieten dem Nutzen gegenüberstellt wurden, war, „Entscheidungsträger zu sensibilisieren“, erklärte Dirk Vallée vom Büro Ökokonsult, deren Mitarbeiter die Untersuchung durchführten. Denn zu Buche schlagen bei neuen Baugebieten weniger die einmaligen Erschließungskosten, die über Beiträge wieder reinkommen, sondern die laufenden Kosten für Straßenbeleuchtung, öffentliches Grün, Reinigung, Winterdienst, Instandsetzung oder Kindergärten, Schulen sowie Sportplätze. Zudem würden bisher unbebaute Flächen verbraucht. Je mehr Baugebiete ausgewiesen würden, umso geringer werde die Siedlungsdichte und umso größer die Notwendigkeit neuer Infrastruktur, so laut Vallée eine zentrale Erkenntnis aus der Untersuchung. Deshalb sollten neue Wohnungen und Häuser vorrangig in Ortskernen entstehen. Wenn darüber hinaus Neubaugebiete entstehen müssten, sollten diese schrittweise erschlossen werden.

Die Studie wurde in Kooperation mit Marbach/Neckar (Kreis Ludwigsburg) und Wäschenbeuren (Landkreis Göppingen) erstellt. Die beiden Städte können laut Angaben des Verbands Region Stuttgart als repräsentative Typen für annähernd 120 Kommunen aus der Region Stuttgart gelten. Ausgangspunkt seien drei unterschiedliche Szenarien des demografischen Wandels gewesen.

red
23.11.2006

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