Ortsentlastungsstraße vom Tisch bringen

Infoabend der Bürgerinitiative Rechberg:
Bretten.

Die Bürgerinitiative Rechberg gegen Ortsumfahrung West hatte zu einem Informationsabend in das Hotel Krone eingeladen, nicht zuletzt, um mit den Gemeinderatsfraktionen eine Plattform zur interfraktionellen Zusammenarbeit zu schaffen.


Michael Nöltner/CDU stellte die vor Jahren entstandene Idee einer Ortsentlastungsstraße vor. Da sich die innerstädtische Problematik nach dem ovalen Kreisel und dem Teilausbau des Alexanderplatzes erholt habe, denke er derzeit an einen vierspurigen Ausbau der B35 vom Gölshäuser Dreieck bis zum Karlsruher Dreieck, verbunden mit guten Lärmschutzmaßnahmen, für die direkte Anbindung der L1103 an die B 35 zur Entlastung der Weißhoferstraße, an eine Optimierung der Ampelregelung, eine Einbahnstraßenregelung zwischen Alexanderplatz und Pforzheimer Straße und eventuell an weitere Kreisverkehrsregelungen.

Auch Heinz Lang/SPD sprach sich für ähnliche Maßnahmen, allerdings weiterhin für eine Untertunnelung des Rechbergs aus. Er nannte es unverantwortlich, die Ortsentlastungsstraße aus der Verkehrsplanung herauszunehmen.

Herbert Vogler /FWV, Otto Mansdörfer /Bündnis 90 Die Grünen und Helmut Hackel/FDP-VBU präsentierten weitere Varianten. Es kam ihnen dabei auf möglichst geringe Lärm- und Abgasbelastung für die Bürger, wenig Landschaftsverbrauch, geringe Umweltbelastung, optimale Anbindung aller Bundesstraßen, keine Anziehung weiteren Transitverkehrs und finanzierbare Lösungen an.
Zufriedenstellend und erfreut konnte die BI Rechberg zur Kenntnis nehmen, dass die Ortsentlastungsstraße von keiner Gemeinderatsfraktion als Möglichkeit vorgeschlagen oder favorisiert wurde.
Dr. Robert Altenstetter und Dr. Hassan Scheikh machten deutlich, dass eine weitere Zufahrt zum Krankenhaus nicht notwendig sei obwohl OB Paul Metzger dies immer wieder als einen Grund für den Bau der „Ortsentlastungsstraße” anführe. Bei der Unfallrettung komme es in erster Linie auf die Effizienz der Erstversorgung am Unfallort und nicht auf eine ungebremste Zufahrt zum Krankenhaus an, da Schontransporte nicht schneller als mit 20 km/h befördert werden dürften. Bis heute sei noch kein Fall vorgekommen, der eine weitere Zufahrt notwendig gemacht hätte.

Georg Falkenstein betonte in einem Schlusswort die Neutralität der BI Rechberg, der es nicht um die Interessenwahrung Einzelner gehe, sondern unter anderem um den Verlust der einzigen noch einigermaßen funktionierenden Frischluftzufuhr mit Hauptwindrichtung Südwest für die gesamte Stadt. Für die BI Rechberg sei es deshalb notwendig, dass sich der Gemeinderat von jeder wie auch immer gearteten Trassenführung im Bereich des Rechbergs verabschiede. Er forderte einen kooperativ entwickelten, interfraktionell abgestimmten und gemeinsamen Lösungsvorschlag. Die Initiative wolle keine Planungen vornehmen, sondern eine Plattform für Vorschläge und Diskussionen schaffen. Er richtete die eindringliche Bitte an die Entscheidungsträger, den Mut zu haben, „Ortsentlastungsstraße” aus den Verkehrsplanungen herauszunehmen.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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2 Antworten zu Ortsentlastungsstraße vom Tisch bringen

  1. r-p sagt:

    Wozu braucht man Mut, um eine für die Bürger unzumutbare Realisierung zu begraben? Der Leser fragt sich, ob die sogenannten Entscheidungsträger überhaupt noch die Bürger mit ihren berechtigten Interessen wahrnehmen wollen. Das Durcheinander an Meinungen läßt ihm da nur sehr wenig Hoffnung.

  2. kv sagt:

    Die Mehrheitsbeschaffer im Brettener Gemeinderat sind bekannt. Sie haben in der Diskussion gegensätzliche Standpunkte eingenommen. Die Meinungen der anderen Gruppierungen kann man vernachlässigen.

    Der letzte Satz des aufschlußreichen Berichts der Brettener Woche bringt es auf den Punkt.

    Georg Falkenstein: Er richtete die eindringliche Bitte an die Entscheidungsträger, den Mut zu haben, „Ortsentlastungsstraße“ aus den Verkehrsplanungen herauszunehmen.

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