Suche nach zukunftsfähigem Gesamtkonzept

Informationsabend der Brettener FDP zu Verkehrsproblemen in der Melanchthonstadt / Planungen erläutert
Bretten (BNN). Die Brettener FDP-Vorsitzende Karin Gillardon begrüßte beim Informationsabend im Rittersaal der Krone unter anderem die zahlreich erschienenen Vertreter der Bürgerinitiative Rechberg sowie weitere Interessierte. Ziel des Abends sollte es sein, einen Anstoß zum Überdenken der Verkehrsplanung zu geben und sich für ein zukunftsorientiertes Gesamtkonzept einzusetzen, so ein Pressetext.
Zum Einstieg skizzierte Helmut Hackel den Planungsstand der umstrittenen Ortsentlastungsstraße West. Er ging auf die Planungen der Straßenverkehrsbehörde ein und stellte die Vorschläge des FDP-Stadtverbands zur Diskussion. Diese seien vorrangig, die innerstädtischen Verkehrsströme durch gezielte Maßnahmen zu optimieren. Dazu gehörten veränderte Einbahnregelungen und Ampelkreuzungen durch Kreisverkehr zu ersetzen. Es seien schnellstens Voruntersuchungen (aktuelle Zählungen) und Planungen für eine weiträumige Südwest-Trasse in Angriff zu nehmen. Ziel müsse die Verlegung der B 294 und deren Anschluss an das Netz der Bundesstraßen sein. Diese Trasse müsse auch die weiträumige Umlenkung des Durchgangs- und Schwerverkehrs im Südwesten und einen erheblichen Teil des Ziel- und Quellverkehrs von und zur Südstadt aufnehmen, um die Innenstadt zu entlasten, hieß es bei dem Treffen.

Anzustreben sei die Planung einer Südostverbindung im interregionalen Bereich mit der Stadt Knittlingen unter Einbeziehung der L 1103 mit kreuzungsfreiem Übergang über die B 35 mit deren Anbindung und die Aufnahme des Ziel- und Quellverkehrs aus dem geplanten Gewerbegebiet Knittlingen und des Durchgangsverkehrs nach Pforzheim. Unbenommen von diesen Planungen bleibt die Forderung nach einem vierspurigem Ausbau der B 35 zwischen Gölshausener und Karlsruher Dreieck.
Dr. Hans-Ulrich Rülke aus Pforzheim, Mitglied des baden-württembergischen Landtags, begrüßte die Südostvariante, an deren Realisierung sowohl der Enzkreis als auch Knittlingen großes Interesse zeigen würden. Er verspreche sich durch den zu verstärkenden Druck von Bretten und Knittlingen, den beiden Landkreisen und Regionalverbänden am ehesten eine Umsetzungsmöglichkeit, die vorzugsweise als Tunnellösung zur Ruiter Straße zu führen wäre. Der hiesige FDP-Bundestagsabgeordnete Patrick Meinhard machte deutlich, dass Bretten umgehend eine zukunftsweisende Gesamtplanung vorlegen müsse. Gerne würde er sich dann sowohl bei den Bundestagskollegen der anderen Fraktionen als auch über den Bundesverkehrsausschuss und das Bundesverkehrsministerium für eine rasche Realisierung einsetzen.
Auch die Diskussionsredner der Bürgerinitiative Rechberg und der anderen Stadtratsfraktionen äußerten die Überzeugung, dass schleunigst sowohl im kommunalen wie im interkommunalen Bereich zusammen mit der Verwaltung und der Planungsbehörde eine von allen getragene große Lösung anzustreben sei.

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2 Antworten zu Suche nach zukunftsfähigem Gesamtkonzept

  1. F.Cizerle sagt:

    Die katastrophalen Verkehrsverhältnisse in Bretten sind schon länger bekannt als seit der Verkehrszählung von 1987. Im Jahre 2003 erfolgte eine Weitere. Das jeweilige Ergebnis: ca. 50% sind Ziel- und Quellverkehr in der Stadt selbst, ca. 30% spielen sich auf der B35 ab und nicht einmal 20% beanspruchen die Verbindung zwischen Pforzheim und Bruchsal oder umgekehrt.

    Jetzt wollen sich plötzlich die einzelnen Fraktionen mit eigenen Gedanken bei den Planungen profilieren. In den BNN vom 20.06. die Grünen, vom 14.07. die CDU und vom 26.07. die FDP. Es fehlen nur noch die Freien Wähler und die SPD. Haben die beiden keine Meinung hierzu? Sicherlich werden sie folgen.

    Alle bisherigen Bemühungen gehen von den buchhalterischen Verkehrszählungen aus. Dass der Straßenverkehr aber einen enormen gesundheitlichen Schaden durch Lärm und Luftverunreinigung verursacht, wird nirgendwo berücksichtigt. Wissen denn die Fraktionen tatsächlich nicht, dass es seit 1999 eine EG-Regelung gibt, die Lärmaktionspläne bzw. Lärmkartierungen vorgibt. Diese müssen allerdings unter Beteiligung der Öffentlichkeit erstellt werden. Aus diesem Grunde sind alle Einzelheiten zusammenzufügen und zu integrieren, um eine intelligente Lösung zu erarbeiten. Das darf der Brettener Bürger doch wohl von einer gemeinsamen Zusammenarbeit aller Fraktionen erwarten. Diese werden vermutlich nicht mehr so viel Vertrauen in die Fachwelt haben, die von uns teuer bezahlt wird und vom Gemeinderat über die Verwaltung beauftragt werden kann. So müssen die Fraktionen die sie verpflichtende Daseinsvorsorge für die Brettener Bürger – Abwehr von gesundheitsgefährdenden Schäden – als Pflichtaufgabe schon lange erkannt und entsprechend gehandelt haben. Es reicht eben bei weitem nicht mehr aus, nur ihre eigenen Landtags- und Bundestagsabgeordneten bei Informationsabenden zu präsentieren.

  2. dr sagt:

    Bretten müsse umgehend eine zukunftsweisende Gesamtplanung vorlegen, machte der hiesige FDP-Bundestagsabgeordnete, Patrick Meinhard, deutlich.
    Ein vernünftiger Vorschlag, bloß wer in Bretten ist dazu in der Lage?
    Am Ende der Planung wird es ohnehin wieder nur – mangels Geld – zu einer echten Flickschusterei reichen. Der kürzlich dem Gemeinderat von der Verwaltung gemachte Vorschlag zur Ortsentlastungsstrasse West war ja ein absoluter Fehlversuch. Bisher hatte Bretten nicht mehr zu bieten.

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