Nach Unwetter „Land unter“ in Gondelsheim

Feuerwehr in der Nacht zum Donnerstag im Einsatz / Keller und Straßenzüge abgepumpt
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Gondelsheim. „Land unter“ hieß es gestern in Teilen der Gemeinde Gondelsheim, nachdem seit dem späten Mittwochabend heftige Gewitter mit sintflutartigen Regengüssen niedergingen. Vor allem im Bereich der Leitergasse, der Bahnhofstraße und des Bahnübergangs staute sich das Wasser, das zuvor von der Anhöhe über die Jöhlinger Straße in den Ort geströmt war. „Der Boden war zu trocken, deshalb konnte nichts abfließen,“ erläuterte Wolfgang Heck, Kommandant der Gondelsheimer Wehr, die mit insgesamt 40 Mann die ganze Nacht im Einsatz war.
Bürgermeister Markus Rupp, der den Einsatz gemeinsam mit Kommandant Heck koordinierte, musste erkennen, dass der Riedgraben den Wassermassen nicht mehr gewachsen war – und das, obwohl die Gemeinde im Frühjahr mit Schlitzgräben vorgesorgt hatte. Rupp kündigte an, die zuständigen Behörden auf die Notwendigkeit eines aktiven Hochwasserschutzes hinzuweisen.
Beim Auspumpen eines voll gelaufenen Kellers erlitt ein 40-jähriger Feuerwehrmann einen Stromschlag und wurde vorsichtshalber zur Beobachtung in die Brettener Rechbergklinik gebracht. „Der ist gottseidank wieder wohlauf,“ sagte Heck am Donnerstagmittag.
Insgesamt sechs Keller mussten die Feuerwehrleute gegen Mitternacht auspumpen. Zudem mussten Straßen und Gassen von Wassermassen und Schlamm befreit werden. Dabei halfen auch einige Bürger mit ihren Traktoren mit. „An manchen Stellen stand das Wasser bis zu 40 Zentimeter hoch“, erzählte Heck.
Bis in die frühen Morgenstunden dauerte der Einsatz der Feuerwehr, wobei auch am Donnerstagvormittag noch zehn Aktive vor Ort waren. Wie die Polizei berichtet, musste die Kreisstraße zwischen Jöhlingen und Gondelsheim bis gegen 11 Uhr am Donnerstag voll gesperrt werden. Am Nachmittag zog Bürgermeister Rupp Bilanz: „Wir sind noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen“.

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2 Antworten zu Nach Unwetter „Land unter“ in Gondelsheim

  1. dr sagt:

    Vor einigen Wochen, an einem Sonntag, hinterliess ein Starkregen auf dem Postweg zwischen Gondelsheim und Diedelsheim im Bereich der landwirtschaftlichen Felder auf der Gemarkung Gondelsheim eine undurchdringbare Masse an hellbraunem Schlamm. Dieser zähe Schlamm liess weder Fußgänger noch Radfahrer durchkommen. Auch der Weg über das Feld war wegen Überflutung und Versackungsgefahr versperrt. Fußgänger und Radfahrer mussten umkehren.

    Was ist das für eine Gemeinde, die es noch nicht einmal schafft,einen öffentlichen Weg begehbar zu halten? Inzwischen hat sich der Schlamm natürlich durch die trockene Witterung eingetrocknet, auch durch das Befahren von Kraftfahrzeugen.

    Unabhängig davon sind die Wirtschaftswege auf der Gemarkung Gondelsheim eine Zumutung für die, welche sie benutzen!

  2. mm sagt:

    Noch einmal mit dem blauene Auge davon gekommen also, wie oft wird das noch so glimpflich ausgehen? Die Ursachen für die immer öfter auftretenden Unwetter scheint niemand zu hinterfragen, so auch nicht der Bürgermeister von Gondelsheim. Hat er nicht vor kurzer Zeit dem Plan der Nachbarstadt Bretten zugestimmt, die 20ha Wald vernichten will?
    Aber das war eben Politik, das Unwetter die Realität…..

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