Blickfang aus Wasser, Stein und Glas

Gestaltung der Verkehrskreisel bei der Alten Post und am Fachmarktzentrum beschlossen
Bretten (ba). Noch ist die Fläche zwischen Alter Post und Jugendmusikschule eine große Baustelle. Doch im Brettener Gemeinderat ist mittlerweile das Bild herangereift, wie sich dieser markante Platz mit dem ovalen Kreisverkehr künftig darstellen wird. Realisiert werden die Pläne für das Innere des Kreisverkehrs in zwei Etappen: Die erste schließt sich direkt an den Straßenbau an, der bis Peter und Paul beendet sein soll. Die zweite wird dann realisiert, wenn das erforderliche Spendengeld für zwei elf Meter hohe gläserne Säulen (so genannte Stelen) beisammen ist.
Im Gegensatz zu früheren Überlegungen wird es jetzt doch Wasserspiele in der Kreiselmitte geben. Vorgesehen sind rund ein Meter hohe, aus einer steinernen Wand empor sprudelnde Fontänen. Eine offene Wasserfläche wird es jedoch nicht geben. Sie wäre anfällig gegen Verschmutzung und deshalb teuer im Unterhalt, begründete Stadtplaner Ulrich Braun. Vielmehr fällt das Wasser wieder auf die aus so genannten Gabionen (mit Steinen gefüllte Drahtbehälter) zurück, sickert nach unten und wird von dort wieder hochgepumpt.
Diese steinerne, etwa einen Meter hohe und bei Dunkelheit angestrahlte Wand durchzieht die Kreiselinnenfläche in ihrer Längsachse. Sie soll das ansonsten mit Rasen bewachsene Areal nicht nur optisch gliedern, sondern auch Fußgänger daran hindern, quer darüber zu laufen und dabei sich selbst und andere in Gefahr zu bringen. Ursprünglich war an einen Riegel aus lose geschütteten Steinen gedacht worden. Der Gedanke, dass Rowdys jene Steine als Wurfgeschosse benutzen könnten, war ein Grund, davon abzusehen.

Ziel dieser Wurfgeschosse hätten jene gläsernen Säulen sein können, die in der zweiten Etappe errichtet werden sollen. Vorher muss aber das notwendige Geld beisammen sein. Denn diese von einem Künstler entworfenen Elemente sind mit rund 420 000 Euro (einschließlich Beleuchtung und Edelstahlgerüst) der mit Abstand teuerste Teil der Platzgestaltung. Doch nach Mitteilung von Oberbürgermeister Paul Metzger ist die Hälfte der Summe schon jetzt als Spende in Aussicht gestellt. Das steinerne Band samt Wasserspielen und den Fundamenten für die Glassäulen kostet nach den Worten des Oberbürgermeisters dagegen nur rund 100 000 Euro, die Nettobelastung für die Stadt bezifferte er auf 63 900 Euro.

Im Gemeinderat stieß der Plan auf breite Mehrheit, lediglich drei CDU-Stadträte stimmten dagegen. Fraktionssprecher Michael Nöltner hatte sich überrascht gezeigt, „dass jetzt plötzlich doch mit Wasser geplant wird“ und auf die höheren Folgekosten hingewiesen. Als weitere negative Folgen sah er Vermoosung der Steine und Rost an den Gitterkörben. Der Charme der ganzen Anlage liege in den beiden Glassäulen in den Brennpunkten, sagte Nöltner, stellte aber zugleich fest, dass diese sehr teuer seien. „Praktikabel und bezahlbar“ lautete dagegen das Urteil von Grünen-Sprecher Otto Mansdörfer. Der nun vorgelegte Plan sei eine „absolute Bereicherung der Platzanlage“. Nun müsse man auch das Projekt der Lichtsäulen anschieben. „Wenn klar ist, dass es kommt, werden wir auch weiteres Spendengeld einwerben können.“ Positiv äußerte sich auch Werner Hellebrand (SPD) zum vorliegenden Plan. Bei der weiteren Ausarbeitung und den Detailfragen der Gestaltung solle man aber unbedingt den Künstler einbeziehen, der die Säulen entworfen hat. „Ganz gut aussehen“ werde der neue Kreisel, zudem auch pflegeleicht seien, befand Karion Gillardon (FDP/VBU). Nur die Wasserfontänen wünschte sie sich etwas mächtiger.

Ohne große Aussprache billigte der Gemeinderat einstimmig die Gestaltung des zweiten Kreisels, der demnächst in Bretten gebaut wird. Die runde Innenfläche des künftigen Verkehrsknotens an der Einfahrt von der Pforzheimer Straße zum Fachmarktzentrum wird mit einer steinernen Schnecke ansteigend gestaltet und mit blühenden Pflanzen geschmückt. In der Mitte soll eine fahnengeschmückte Informationstafel stehen.

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