Zweimal keine Mehrheit für den Kommandanten

Zweimal keine Mehrheit für den Kommandanten
Schock in Bauerbach: Hauptversammlung der Brettener Feuerwehr lehnt den einzigen Kandidaten abVon unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier Bretten. Mit einem Eklat ging die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bretten am Freitagabend in der Bauerbacher Halle zu Ende: Bei der Wahl des neuen Kommandanten erhielt der allein kandidierende Günter Till zweimal hintereinander nicht die Mehrheit. Im ersten Wahlgang stimmten 98 von 204 anwesenden Feuerwehrleuten für ihn, im zweiten Wahlgang kam es noch heftiger: Nur noch 83 wollten Till an der Spitze der Brettener Wehr sehen, 121 votierten gegen ihn.Damit ist die Wahl gescheitert. Zunächst einmal bleibt Werner Baumann, der seit über fünf Jahren an der Spitze der Brettener Wehr stand und aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidierte, Chef der Brettener Feuerwehr.
Das Feuerwehrgesetz schreibe vor, dass man so schnell wie möglich das Problem lösen müsse, erklärte Baumann und kündigte an, dass in den nächsten zwei bis drei Wochen erneut eine Hauptversammlung stattfinden werde.

Schockiert zeigte sich Oberbürgermeister Paul Metzger nach dem Wahldebakel: „Ich halte viel von Kameradschaft – wenn sie nicht nur geschwätzt, sondern auch gelebt wird.“ Doch Günter Till sei nach Art der Heckenschützen von Kameraden abgeschossen worden, ohne dass es eine Vorwarnung gegeben hätte. Metzger erinnerte an die Diskussion daran, ob es einen hauptamtlichen Stadtkommandanten geben soll, eventuell sogar eine Stadtkommandantin. Doch das habe man nicht weiterverfolgt. „Deshalb war ich froh, als der Vorschlag Günter Till kam, auch wenn ihm das nicht leicht fiel.
Aber seine Kameraden seien unehrlich mt ihm umgegangen.Der Oberbürgermeister sagte gleichwohl den Feuerwehrleuten Dank für das von ihnen im vergangenen Jahr Geleistete, für ihre Bereitschaft, sich ausbilden zu lassen und ihre Freizeit zu opfern. „Aber ich bin enttäuscht und hoffe, dass der Freiwilligen Feuerwehr Bretten kein all zu großer Schaden zugefügt wurde.“ Das Misstrauen, das nun unter den Feuerwehrleuten herrsche, müsse schnellstens ausradiert werden, forderte Metzger. „Sonst ist die Einsatzbereitschaft ein Stück in Frage gestellt.“Dass die 336 Aktiven der Brettener Feuerwehr (davon 21 Frauen) im zurückliegenden Jahr viel geleistet haben, wurde aus den Berichten deutlich, die Werner Baumann und die Kommandanten der einzelnen Abteilungen vortrugen.

Zu 228 Einsätzen wurden die zehn Abteilungen 2005 gerufen. Doch einer stellte alles in den Schhatten und dominierte auch die Berichte dieses Abends: Der Brand der Sporthalle im Grüner am 26. März. 210 Feuerwehrleute gingen damals gegen die Flammen vor, konnten die Zerstörung der Halle aber nicht verhindern. So wie die Bretterner Feuerwehr bei diesem Brand Unterstützung von Floriansjüngern aus der Nachbarschaft bekam, eilte sie auch zur (Nachbarschafts-)Hilfe, als in Knittlingen das Steinhaus brannte und in Oberderdingen eine Schreinerei.
Zu den 45 Brandeinsätzen der Brettener Feuerwehr kamen noch 56 Hilfeleistungen. Wiederholt musste die Wehr ausrücken, weil auf den Bundesstraßen um Bretten schwere Unfälle passiert waren und Verletzte aus Autowracks befreit werden mussten. Es gab aber auch 56 Fehlalarme.Um stets helfen zu können, absolvierten die Feuerwehrleute nicht nur regelmäßige Übungen, sondern auch insgesamt 54 Lehrgänge. Die Ausrüstung sei durch zwei neue Fahrzeuge, neue Sprechgeräte und Einsatzjacken weiter verbessert worden, berichtete Baumann. Die Umstellung auf digitale Meldempfänger sei mittlerweile abgeschlossen.

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