Leserbrief : Warten auf den nächsten Knall

Zu den Verkehrsverhältnissen im Brettener Westen und der aktuellen Umleitung:

Seit Mittwochabend kann man die Kreuzung Melanchthonstraße/Brucknerstraße nur noch unter Lebensgefahr befahren. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Melanchthonstraße vom Alexanderplatz kommend in eine abknickende Vorfahrtstraße in die Brucknerstraße abgeändert.
Die Folgen waren schon kurz danach erkennbar: die Einheimischen beachteten die wenigen und armseligen Schilder nicht und rauschten weiter über die Melanchthonstraße, ohne die vorfahrtberechtigten, aus der Brucknerstraße kommenden Fahrzeuge zu beachten! Für uns Anwohner entwickelte sich ein unerträglicher Lärm: Kreischende Bremsen, blockierende Räder und hupende Fahrzeuglenker. Also haben wir – es war ja schon nach Dienstschluss des Rathauses – die Polizei alarmiert. Die konnte aber nicht abhelfen, denn das Revier war nur mit einer Notmannschaft besetzt, weil die Polizei einen Ausflug machte.

In Erwartung größerer Unfälle alarmierten die Anwohner dieser Kreuzung also am Donnerstag gleich morgens das Rathaus, aber die Reaktion war träge genug, dass es noch gegen 14 Uhr zu einem Unfall kommen konnte, der nur mit viel Glück ohne Verletzte endete. Erst nach dem Unfall wurden dann Stoppschilder angebracht. Die Gefahr ist gemindert, das Problem aber nicht beseitigt!
Für uns Anwohner stellt sich nun die Frage, warum wir nach Monaten der Belästigungen durch das Stauchaos wegen der Bauarbeiten am Alexanderplatz erneut bestraft werden. All die vom Bahnhof die Brucknerstraße heraufkriechenden Lkws und das ständige Bremsen und Anfahren aller Arten von Fahrzeugen, Tag und Nacht. Dann immer wieder Hupen, Schreien, Rangieren; man wartet nur auf einen neuerlichen Knall.
Die Bewohner der westlichen Melanchthonstraße haben sich zu lange nicht gewehrt. Wir haben den anschwellenden Verkehr geduldet, auch haben wir keine Einwände gegen die Linksabbiegerspur am Alexanderplatz gehabt, aber jetzt reicht es! Diejenigen, die gegen die Entlastungsstraße waren, die sollen sich den Lärm an der westlichen Melanchthonstraße anhören und versuchen, diesen zu ertragen. Eine Gemeinde ist die Gemeinschaft der darin lebenden Bewohner und Gemeinschaft wiederum bedeutet, dass alle ihr Päckchen zu tragen haben und nicht nur ein paar Einwohner aus dieser Gemeinschaft und der Rest lehnt sich zurück und genießt die Ruhe.
Wir, die Bewohner der Melanchthonstraße ab Hausnummer 100, erwarten, dass nun auch unsere Interessen berücksichtigt werden und nicht nur von denjenigen, die einer solchen jahrzehntelangen und unerträglichen Lärmbelästigung niemals ausgesetzt waren und auch bei einer Entlastungsstraße sein würden.

Stefan Muckenfuß
Melanchthonstraße 126
Bretten

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Eine Antwort zu Leserbrief : Warten auf den nächsten Knall

  1. ghg sagt:

    Ein Anwohner der Melanchthonstraße hat den Lesern die Unfähigkeit des Brettener Ordnungsamtes vor Augen geführt.
    Die (Fremd)-Verantwortung für die Taten des Ordnungsamtes Bretten trägt der Verwaltungschef! – Er wußte vielleicht nichts davon – oder?

    Von dem hat man aber auch nichts gehört und gesehen. Er mußte sich eigentlich hemdsärmelig genau an dieser Stelle aufstellen und den Verkehr reibungslos regeln. Dann wäre er wiederum ein Mann der Tat und ein optimaler Verkehrslenker gewesen. Und im übrigen wäre er als Hilfspolizist gern anerkannt gewesen, weil die Brettener Polizei ohnehin nur einen Notdienst wegen ihrem Betriebsausflug hatte.

    Schade, daß er sich nicht ausgezeichnet hat.

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