Schucker: Elf Kündigungen

Noch 194 Mitarbeiter in Bretten
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf

Bretten. Die Firma SCA Schucker in Bretten hat elf ihrer derzeit 205 Mitarbeiter am Standort Gölshausen entlassen. Dies räumte Geschäftsführer Josef Schucker gestern auf Anfrage gegenüber den BNN ein. Als Grund für diese Maßnahme nannte der Unternehmer einen deutlichen Rückgang der Aufträge.
Bereits seit Monaten sei in seinem Unternehmen kürzer gearbeitet worden, sagte Schucker weiter, doch dies habe letztlich nicht ausgereicht. Die in Bretten bestehenden 194 Arbeitsplätze sind nach Aussage Schuckers „in diesem Jahr nicht gefährdet“.
Als „betriebswirtschaftlich unumgänglichen Schritt“ wertete Personalleiterin Katja Tannhäuser-Fröhlich die Kündigungen, von denen alle Abteilungen betroffen seien. Laut Firmenchef Schucker werde es in den nächsten Tagen noch Verhandlungen über mögliche Abfindungen geben. „Wir haben uns immer fair gegenüber unseren Mitarbeitern verhalten. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass es bei uns keinen Betriebsrat gibt.“
Die von der Kündigung Betroffenen sehen das anders: „Man hat uns ohne Vorwarnung Knall auf Fall gekündigt, sogar Familienväter“, schilderte ein Mitarbeiter den BNN. Bereits vor anderthalb Jahren habe es Entlassungen gegeben. Und viele Schucker-Beschäftigte hätten auch jetzt Angst um ihren Job.
Das 1986 von Josef Schucker mit vier Mitarbeitern gegründete Unternehmen stellt Klebesysteme und Dosiertechnologie für die Automobilindustrie her. Zurzeit sind 270 Mitarbeiter in zwölf Ländern für das Brettener Unternehmen tätig. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr rund 70 Millionen Euro.

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Eine Antwort zu Schucker: Elf Kündigungen

  1. -fr-c- sagt:

    Tatsächlich!
    Nicht die Stadt bestimmt wie gut es einem Unternehmen geht, sondern die Kundschaft! Wer hätte das gedacht! Wahrscheinlich nicht einmal der Gemeinderat, nachdem die Abholzung von Rüdtwald beschloßen wurde. Nicht der Rüdtwald rettet Arbeitsplätze, sondern die Rahmenbedingungen die scheinbar auch in Bretten nicht stimmen. Jedenfalls wäre die interkommunale Zusammenarbeit viel, viel billiger und schneller.
    Mit Steuergeld die Unternehmen zu subventionieren – auch auf dem Umweg über die kommunaleigene GmbH’s – wird es nicht funktionieren. Im Gegenteil.
    Da müssen aber die Verantwortlichen erst dahinter kommen, zumal sie sich nicht in den Pflichtaufgaben, sondern in den freiwilligen Aufgaben verlieren.

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