Was man so hört

Shopping und der Gedanke an den Tod – das passt nicht zusammen. Und deshalb wird es im Mai auch keine Kerzen, Blumen und ein Bild an einem Brettener Modehaus geben, die daran erinnern sollen, dass sich ein Jahr zuvor an dieser Stelle ein junger Mann das Leben genommen hat. Der 16-jährige Pascal aus einer Umlandgemeinde war damals auf der Baustelle von einem Kran in den Tod gesprungen. Seine Mutter wandte sich vor einigen Wochen an die Leitung des Modehauses mit der Bitte, für drei Tage außen an dem Geschäft eine „Gedenkecke“ einrichten zu dürfen – keineswegs in der Nähe des Kundeneingangs, wie sie betont. „Ich kann leider nichts dafür, dass sich Pascal diesen Ort zum Sterben ausgesucht hat“, verweist die Mutter auf die Möglichkeit anderer Hinterbliebener, etwa am Straßenrand Gedenkkreuze aufzustellen. Bei den Besitzern des Modegeschäfts ist sie damit auf Unverständnis gestoßen: „Ein Modegeschäft … stellt kaum einen geeigneten Ort dar, um in Ruhe und ungestört von einem geliebten Menschen Abschied zu nehmen“, reagierte der Geschäftsführer und lehnte den Wunsch der Mutter ab – „mit Rücksicht auf die Kunden und Mitarbeiter, die ich mit diesem schrecklichen Unglück nicht konfrontieren möchte.“ ba

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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