Nicht als verdeckte Schwarzarbeit

Metzger sieht Grenzen für Ehrenamt:

Bretten. (gm) „Ich halte viel vom ehrenamtlichen Einbringen in die Gemeinschaft, aber nicht als verdeckte Schwarzarbeit, die Länder und Kommunen für Leistungen nutzen, die sie sonst nicht sichern könnten“. Oberbürgermeister Paul Metzger machte am Dienstagabend deutlich, dass es für ihn deutliche Grenzen bei der Übernahme von Arbeiten auf ehrenamtlicher Basis gibt. Auslöser der Absage an professionelle Dienstleistungen tangierende Ehrenamtlichkeit war der Vorschlag von Stadtrat Otto Mansdörfer (Die Grünen), kommunale Aufgaben für das Ehrenamt zu öffnen. Sein ganz konkreter Vorschlag: Arbeiten an maroden Gehwegen nicht auszuschreiben oder über das Tiefbauamt erledigen zu lassen, sondern Ehrenamtlichen zu übertragen.

„Man kann Dinge im Ehrenamt machen, die man sich wünscht, aber nicht finanzieren kann“, hielt Oberbürgermeister Metzger dagegen, „aber ganz normale Auftragsverhältnisse für handwerkliche Dienstleistungen darüber abzuwickeln – das kann nicht sein. Das ist genau das, was wir nicht wollen: Keine Perspektive für Sozialversicherungen, Steuern und Arbeitsplätze“. Und: „Es wäre eine Bankrotterklärung für den Staat, wenn man Grundbedürfnisse über das Ehrenamt erfüllen will“.

Auch Mansdörfers Forderung nach einer Vermittlungsbörse für das Ehrenamt im Rathaus steht Metzger auch im Hinblick auf Haftungsfragen nicht ganz unkritisch gegenüber, wenngleich er weitere Möglichkeiten für Hilfen im Generationen übergreifenden Dialog sieht und im Rahmen nachbarschaftlicher Solidarität auch einfordert: „Ich habe das vor Jahren schon angestoßen, da bin ich sehr aufgeschlossen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir durchaus vermitteln, wenn sich Menschen mit der Bitte um Hilfe an uns wenden“.

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Eine Antwort zu Nicht als verdeckte Schwarzarbeit

  1. -an-i- sagt:

    Scheinbar hat man vom Wegebau im alten Friedhof gelernt. War das damals doch Schwarzarbeit bei den Pflichtaufgaben? Aber wie so vieles in Bretten – die Wege sind trotzdem nur halbfertig.

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