Auch Strittiges partnerschaftlich lösen

Informationsbesuch von Landrat Claus Kretz im Brettener Rathaus:
Bretten. (gm) Ortsumfahrung West, Aus – oder Neubau der Eduard – Spranger – Schule, Kinder -Tagesbetreuung in Firmeneinrichtungen, Entwicklungsperspektiven für die Rechberg – Klinik, naturschutzrechtliche Maßnahmen im Zusammenhang mit dem neuen Industriegebiet Rüdtwald, der neue Kreisel mit der späteren Umwidmung der Rinklinger Straße in städtische Zuständigkeit und die Ortsumfahrung Gondelsheim waren nur einige der Themen, die am Mittwoch beim Besuch von Landrat Claus Kretz im Brettener Rathaus im Rahmen einer Amtsleiter runde auf den Tisch kamen.
„Partnerschaftlich“ nannte Kretz den Gedankenaustausch, und so vermittelten er und Oberbürgermeister Paul Metzger in der anschließenden Pressekonferenz Einigkeit auch bei der Lösung eventuell strittiger Fragen. Kretz, der auf seiner „Tour d’Horizon“ durch die Kommunen seines Landkreises Bretten besucht hatte, sah Ansatzpunkte für Gespräche und Informationen nicht nur bei konkreten Vorhaben, sondern auch bei den über die Verwaltungsreform verlagerten Zuständigkeiten.

Ein zentrales Thema war die Eduard–Spranger–Schule – hier steht offenbar ein Ausbau des Standortes Gölshausen nicht mehr zur Diskussion. „Es ist unstrittig, dass wir einen anderen Standort für die Schule brauchen“, machte Kretz deutlich, dass die Entscheidung für einen Neubau in Oberderdingen gefallen ist. Er wies auf die notwendige Raumauslegung für alle Schüler – inclusive Außenklassen – und den mittelfristig steigenden Bedarf auf rund 80 Schulplätze für behinderte Kinder hin: „Es ist völlig unmöglich, die am Standort Gölshausen unterzubringen“. „Die Frage ist geklärt“, zog auch Oberbürgermeister Paul Metzger einen Schlussstrich unter die Diskussion, „und damit steht fest, dass man sich vom Standort Gölshausen verabschieden muss – uns fehlen da die Flächen. Mir ist es ein Bedürfnis, dass diese Kinder ein Optimum an pädagogischer Betreuung erfahren“. Nicht geklärt ist allerdings die Frage, was mit dem dann leer stehenden und vom Landkreis bis 2014 angemieteten Gebäude passieren soll. In „bilateralen Gesprächen“ (Kretz) will man sich jetzt „zusammenraufen“ (OB Metzger).

Die Ortsumfahrung West gehörte für den Landrat in die „mit großem Interesse vernommene Reihe von Entwicklungen“. Kretz sah dabei die Möglichkeit eines besseren Anschlusses an die Rechberg – Klinik („Dass der jetzt nicht der allerbeste ist, weiß jeder“), aber auch den Knackpunkt Landschaftsschutzgebiet: „Wir müssen sehen, dass wir da zu einer vernünftigen Lösung kommen“. Seine Gesamtbeurteilung: „Ein interessanter Ansatz. Mit der Idee werden wir uns auseinandersetzen“.

Den Ausbau von Tagesbetreuung – ausgerichtet auf Firmenangebote – nannte Kretz als durchgängiges Thema seiner Landkreisbesuche: „Es könnte ein Standortfaktor sein, wenn Firmen Kinderbetreuung anbieten“. Bisher ist die Resonanz allerdings eher verhalten – Kretz rechnet damit, dass „die Überlegungen bis Jahresmitte oder Jahresende abgeschlossen sind“. In diesem Zusammenhang unterstrichen OB Metzger und Bürgermeister Willi Leonhardt die Bemühungen der Stadt Bretten im Bereich Betreuungsangebote für unter Dreijährige. Man gehe allerdings davon aus , dass weiterer Bedarf bestehe – einen Ansatz zur Lösung soll unter anderem die Zusammenarbeit mit dem Tageselternverein Bruchsal darstellen.

Bei seiner Kritik an den naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen für den Rüdtwald erhielt Metzger nur teilweise Unterstützung von Kretz. Zwar unterstrich auch der Landrat „die Möglichkeit, viel zu vereinfachen“, aber: „Die Regelungen sind da und sie sind umzusetzen – wir versuchen das mit Augenmaß zu machen“.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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