Alle Anstrengungen für die Innenstadt sonst dezimiert

OB Metzger plädiert für Ortsumfahrung West:
Bretten. (gm) „Mir wäre es recht, wir könnten eine Straße bauen, die niemanden stört und kurzfristig vom Bund finanziert wird“ – dass dies eine Wunschversion ist, weiß Oberbürgermeister Paul Metzger nur zu genau. Auch wenn der Trassenvorschlag für eine Umgehung West heftig und kontrovers diskutiert wird: Die große Südwest – Umfahrung, wie sie aktuell wieder als Alternative zum vorliegenden Plan gehandelt wird ( von der B 293 hinter Rinklingen vorbei und kurz vor der Einmündung auf die B294 auf die Sprantaler Straße ) ist vom Bund im Bundesverkehrswegeplan in den weiteren Bedarf eingestuft worden. Konkret heißt das, so Metzger, „sie wird in vielen Jahren nicht gebaut. Aktuell wäre eine solche Bundesmaßnahme frühestens in 15 Jahren wieder zu planen und danach zu bauen. Es vergingen also mindestens 20 Jahre, bevor Bretten eine Innenstadtentlastung erhalten würde“.

Man könne diese Alternative diskutieren – „und wir werden sie auch in der Bürgerversammlung darstellen“ – sinnvoll aber erscheint es Brettens Verwaltungschef nicht, auf einen Zeitrahmen zu setzen, „in dem alle Anstrengungen für die Brettener Innenstadt durch die Verkehrsprobleme dezimiert werden“. Zumal die große Südwest-Umfahrung, wie sie vom Bund geprüft worden ist, „in der Kosten-Nutzen – Rechnung sehr schlecht abschneidet, durchaus nicht die Effizienz für die Innenstadt –Entlastung hat wie eine Ortsumfahrung“ und nicht nur am Rand entlang, sondern mitten durch das Landschaftsschutzgebiet Rechberg führen würde. Tangiert würde außerdem ein sogenanntes FFH- Gebiet. „Und das“, so Metzger, „könnte fast schon ein Ausschlusskriterium sein“. Zwingend für eine solche Trasse, die viele Bürger gegenwärtig offenbar für eine vertretbare Alternative zur West – Umfahrung halten, wäre außerdem eine riesige Baumaßnahme am Alexanderplatz mit völlig neu geordneten Straßenbeziehungen ohne Ampelanlagen. „Der Bund hat sich immer auf die unmittelbare Anbindung an den Alexanderplatz konzentriert. Was das bedeutet, können sich viele nicht vorstellen – auch das werden wir in der Bürgerversammlung aufzeigen“.

Dass es Einwendungen gegen die Trassenführung gibt, sieht der OB gelassen. Er weist dem Plan die Funktion einer Diskussionsgrundlage zu, die aber von der grundlegenden Form her nicht wesentlich zu verändern ist: „Ich habe Verständnis für die Aufregung, bin aber auch der Meinung, dass man denen, die täglich im Stau stehen, aufzeigen muss, dass es auch anders geht. Wir müssen uns austauschen – allerdings ist für mich klar, dass kurzfristig nur eine solche Tangente mit einer Finanzierung über das GVFG möglich ist. Wenn man das nicht will, muss man warten“.

Als Alternativen sieht Metzger nur den „Ausbau der Wilhelmstraße zur Autobahn – und das kann niemand wollen“, möglicherweise auch eine Verbindung B 35 – B294. Wer sich aber über eine Ortsentlastungsstraße mit einer Landesfinanzierung, wie sie auch in Bretten angedacht wurde, informieren möchte , der „kann sie sich in einiger Entfernung im Original in Oberderdingen ansehen“.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Verkehr abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert