Redebeitrag zur Bürgerfragestunde

Beitrag zur Gemeinderatssitzung vom 21. Februar 2006 (Südwest-Trasse)

Zu dieser geplanten Trasse lässt sich sicherlich sehr viel sagen, die für mich wichtigsten Punkte möchte ich hier in Worte fassen:

1. Diese Strasse soll konzipiert sein als innerörtliche Erschließungsstrasse, die die Innenstadt entlastet.
Tatsächlich hat sie für mich aber den Charakter einer Umgehungsstrasse – einer „Maut-Spar-Strecke“. So kann man das deutlich aus den Unterlagen und Plänen herauslesen.
Das heißt im Klartext: 1 querstehender LKW in Karlsruhe und wir haben den Schwerlastverkehr – dicht an dicht – hier auf dieser Strecke.
Ich frage mich, ob die Kommunen, ob wir in Bretten denn zuständig sind für die Mautpreller des Bundes?
Interessierte Bürger wünschen uns dort am Westrand Brettens jedenfalls jetzt schon viel Spaß beim LKW-Zählen.

2. Diese Strasse soll Lärm, Feinstaub und Abgase in der Innenstadt verringern.
Unsere Hauptwindrichtung ist Westen, zu 80% kommt der Wind aus dieser Richtung, die Frischluftzufuhr in Bretten erfolgt u.a. zu großen Teilen aus dem Sprantaler Tal.
Wir holen also die Emissionen aus der Stadt heraus auf die westlichen Höhenlagen und lassen sie mit dem Wind fein säuberlich über die dortige Bebauung, über das zukünftige Wohngebiet und bei günstigem Wind auch über die gesamte Innenstadt verteilen.

3. Diese Strasse soll an alte Wegenetze anknüpfen, soll weiterhin die Verbindung hinaus in die Landschaft gewährleisten.
Dies mittels zweier begrünter Tunnel, von denen einer 100m, der andere 140m lang ist. Die Strecke selbst ist ca. 2,25km lang, hiervon müssen dann noch rund 310m Brücke abgezogen werden. Falls das Geld ausreicht und die Tunnel gebaut werden, bleiben also noch ca. 1,7 km der Strecke offen. Diese Strecke wird in Teilen bis 9,40 m tief sein – dies entspricht in etwa der Höhe eines Einfamilienhauses. Oben wird der Einschnitt 45 m breit sein – mancher gute Bauplatz ist kürzer.
Dies ist meines Erachtens eine heftige Zäsur in der Landschaft und bei vorgedachtem LKW-Verkehr ist die Querung gerade für ältere Menschen oder für Familien mit Kindern in weiten Teilen nahezu unmöglich.

4. Diese Strasse soll am geplanten Neubaugebiet entlang führen, sich an den Grenzen des Landschaftsschutzgebietes orientieren.
Teilweise soll der Fahrbahnrand 28 – 40m von jetzt schon bestehenden Häusern entfernt gelegen sein. Vom Landschaftsschutzgebiet, einem Naherholungsgebiet für viele Brettener, soll für diese Strasse ein breiter Streifen abgeschnitten werden, und sie soll quasi an der Grundstücksgrenze der letzten Bauplätze im neu konzipierten Wohngebiet vorbeiführen.
Was für eine Problematik dieses enge Umschließen für eine Stadt bedeutet, kennen wir bereits von der Umgehungsstrasse B35.
Und was dies in letzter Konsequenz für die Wohnqualität, für die Attraktivität der Wohnlage und vor allem für den Verkehrswert von Gebäuden und auch Bauplätzen bedeutet, dürfte uns allen hinlänglich bekannt sein.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Beate Zonsius
Salzofen 4/1
Bretten

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter BAK-Artikel, SW-Trasse, Verkehr abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert