Am Brettener „Knochen“ beginnen die Bauarbeiten

Gestern Spatenstich für neue Kreisverkehrsanlage
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Muss ein Kreisverkehr rund sein? Mit dieser Frage hatte sich der Brettener Gemeinderat vor geraumer Zeit auseinander gesetzt – und das Ergebnis kann voraussichtlich im Herbst im Bereich Wilhelm-/Zähringer- und Bahnhofstraße bewundert werden. Beim symbolischen ersten Spatenstich am gestrigen Nachmittag erinnerte Oberbürgermeister Paul Metzger an die einhellige Zustimmung des Gemeinderates zu den Plänen von Burkhard Leutwein: „Wir waren uns rasch einig, dass wir einen länglichen Kreisel wollten, um weniger Ampelschaltungen zu haben“.
Die Mittelinsel des Platzes wird demnach eine Länge von 75 Metern und eine variierende Breite von 16 bis 22 Metern haben. Darin soll „Kunst im Straßenraum“ (Metzger) angebracht werden, womit zudem die Innenstadt in diesem Bereich aufgewertet werden soll. Am „Kreisel“, an den insgesamt sieben Straßenäste anschließen, wurden laut Metzger bis zu 25 000 Fahrzeuge pro Tag prognostiziert.
Er hoffe, so der Verwaltungschef, dass der Verkehr durch den neuen Knoten „freier und flüssiger“ rollt als bislang – und lange Staus endgültig der Vergangenheit angehören. Im gleichen Atemzug forderte Metzger eine Umgehung im Westen der Stadt, da sonst die Zahl der Fahrzeuge deutlich über den kalkulierten 25 000 liegen werde. „Das Regierungspräsidium hat uns bislang positiv begleitet, ich hoffe, dass das auch weiterhin so bleibt.“
Bei den übergeordneten Behörden hatte die eher unkonventionelle Form, von Spöttern als „Knochen“ bezeichnet, für die sich der Gemeinderat ausgesprochen hatte, für kontroverse Einschätzungen gesorgt. Schließlich konnte durch eine Verkehrsuntersuchung im September 2004 „die Leistungsfähigkeit der städtischen Vorschläge nachgewiesen“ werden.
Neben den 4,5 bis 6,5 Meter breiten Fahrbahnen für den Straßenverkehr wird ein Geh- und Radweg angelegt. Die Gesamtfläche des „elliptischen Kreisels“ beträgt rund 7 300 Quadratmeter. „Da passen locker zehn Reihenhäuser drauf“, verdeutlichte Metzger die Größenverhältnisse.
Die Kosten für den reinen Straßenbau bezifferte Metzger auf rund 660 000 Euro, wovon die Stadt knapp die Hälfte selbst berappen müsse. Doch erhalte Bretten einen Zuschuss von 70 Prozent nach dem Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungs-Gesetz und refinanziere mit 120 000 Euro einen Teil ihrer Grunderwerbskosten aus dem Erwerb des ehemaligen Neff-Geländes. Die Stadtwerke investieren weitere 170 000 Euro. Die mit 200 000 Euro kalkulierte künstlerische Gestaltung, für die bisher Zusagen der Firma Glas-Bischoff vorliegen, soll nach den Worten Metzgers von Sponsoren finanziert werden.

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