Ein Tafelladen in Mühlacker

Menschen mit geringem Einkommen sollen dort Lebensmittel zu sehr günstigen Preisen kaufen können

MÜHLACKER. In Mühlacker soll ein Tafelladen entstehen. Lebensmittel, die noch gut sind, aber in anderen Geschäften aussortiert wurden, sollen dort sehr günstig an Personen mit geringem Einkommen verkauft werden.
Das evangelische Dekanat Mühlacker und die Diakonische Bezirksstelle haben sich einen Überblick verschafft, wie groß das Interesse möglicher Mitarbeiter im Tafelladen sein könnte. Das Ergebnis ist viel versprechend: Über 60 Personen kamen in den Saal der Paulusgemeinde, viele von ihnen würden das Projekt gerne tatkräftig unterstützen.

„Nicht jeder hat das täglich Brot“
Um einen Tafelladen zu begründen, seien mindestens 25 Helfer nötig, zudem eine finanzielle Grundausstattung von rund 25 000 Euro, sagten die Initiatorinnen. Erika van Luijk, die Ehefrau des Mühlacker Dekans Ulf van Luijk, hat mehrjährige Erfahrungen mit dem Tafelladen in Blaustein gesammelt. Gemeinsam mit Isolde Renner-Rosentreter von der Diakonischen Bezirksstelle stellte sie die Ideen vor, wie man in Mühlacker eine solche Einrichtung organisieren könne. Angesprochen wird ein großer Personenkreis, der auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist: Obdachlose, Großfamilien, Arbeitslose, allein Erziehende und Rentner können dazu gehören.

Die Berechtigung zum Einkauf im Tafelladen soll mit Ausweisen nachgewiesen werden. Wo die zu verkaufenden Waren herkommen, darüber muss sich ein Arbeitskreis Gedanken machen. In vielen Städten sind Tafelläden dankbare Abnehmer bei Supermärkten, Bäckern und anderen Lebensmittelverkäufern, wenn diese ihre Ware aussortieren, die nicht mehr frisch, aber noch gut ist. „Nicht jeder hat sein täglich Brot“, sagte Isolde Renner-Rosentreter. Außerdem lebe der Mensch nicht vom Brot allein, auf die richtige Mischung verschiedener Lebensmittel komme es an. Aber die Preise müssten bezahlbar sein.

Gegen eine kostenlose Abgabe wehrten sich die, die Erfahrung auf dem Gebiet haben: Wer in den Tafelladen komme, solle dort einkaufen, um Missbrauch zu verhindern und sich nicht als Empfänger von Almosen zu fühlen. Sehr günstige Preise sollen den Einkauf für alle möglich machen, die zum angesprochenen Personenkreis zählen. Zur Gründung eines Tafelladens wird neben einem Personalstamm aus Ehrenamtlichen eine materielle Grundausstattung benötigt.

In dem Laden, der eine Größe von 100 bis 120 Quadratmetern haben sollte, müssen Kühlmöglichkeiten vorhanden sein. Denn der Tafelladen muss auch vor dem Wirtschaftskontrolldienst bestehen. Optimal wäre, hieß es, wenn die Stadt Räume zur Verfügung stellen würde. Auch gebe es in Hindenburg- und Bahnhofstraße leer stehende Geschäftsräume, dass eine Möglichkeit gefunden werden sollte, in zentraler Lage einen Tafelladen zu eröffnen.

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