Autofreier Marktplatz ist Vision der Grünen

Neujahrstreffen der Brettener Bündnisgrünen auch im Zeichen der Landtagswahl
Bretten (wod). Rüdtwald-Abholzung, die Vision eines autofreien Marktplatzes, Südwestumfahrung Brettens, Stärkung des Ehrenamts und der Öffentliche Personennahverkehr: Das sind die zentralen Themen, die Otto Mansdörfer, Fraktionsvorsitzender der Bündnisgrünen im Brettener Gemeinderat, beim gestrigen Neujahrstreffen des Brettener Grünen-Ortsverbands vor knapp 50 Gästen im DRK-Haus anriss. Vorgestellt haben sich und ihre Ziele die beiden Landtagskandidatinnen für die Wahlkreise Bretten und Bruchsal, Angelika Sell-Kamuf und Gabriele Aumann.
Akzeptiert hätten die Grünen die gegen ihren Willen getroffene demokratische Mehrheitsentscheidung, das Industriegebiet Gölshausen um den Rüdtwald zu ergänzen – auch wenn man sich Gewerbeentwicklung als Aufgabe des Mittelbereichs vorstelle. Mansdörfer schloss eine Wiederholung des „Rüdtwald“-Problems aus. Erfreulich sei, dass der Schulsport mit den beiden neuen Hallen im Grüner so günstige Bedingungen habe wie noch nie zuvor – und das ohne Neuverschuldung.

Die neuen Verkehrsmöglichkeiten um den Alexanderplatz ermöglichten einen autofreien Markplatz: Zug um Zug sollte man an diese Aufgabe gehen, beginnend mit einem Lkw-Durchfahrtverbot. Die Lösung der Grünen sei, die Bundesstraße 294 künftig über Wilhelm- und Melanchthonstraße zum Alexanderplatz zu führen. Den lange geforderten Radweg nach Großvillars klagte Mansdörfer auch ein: Wenn die Landschaft zwischen Knittlingen und Oberderdingen als Erholungsgebiet dienen solle, brauche man dort auch ein entsprechendes Wegenetz. Die Grünen seien gegen eine Vorfinanzierung eines Teilstücks der Südwestspange vom Alexanderplatz zu den Stadtwerken durch die Stadt. Entlastung für die Innenstadt bringe nur die ganze Straße. Das ehrenamtliche Engagement zu bündeln und zu vermitteln wollen die Grünen auch als Aufgabe der Stadt verstanden wissen: Die steigende Zahl der „jungen Alten“, Menschen mit hoher Lebenserfahrung und dem Potenzial fürs Ehrenamt, mache ein Ehrenamtsmanagement der Kommune sinnvoll. Die Grünen wollen deshalb eine halbe Stelle im Rathaus mit dieser Aufgabe betraut wissen. Harsche Kritik richtete der Grünen-Fraktionschef an die Landesregierung: Die Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs durch das Land existiere derzeit nicht. Selbst bewilligte Bundesmittel gebe das Land nicht weiter. Und dies bei einem dringend notwendigen weiteren zweigleisigen Ausbau der S4-Strecke im Brettener Stadtgebiet. Denn, so Mansdörfer, „die S4 läuft am Rande ihrer fahrplantechnischen Kapazität.“

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Finanzen, Rüdtwald abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Autofreier Marktplatz ist Vision der Grünen

  1. fc sagt:

    Ha, Ha, Ha . . . . oder?!

    BNN v. 23.01.06 Seite 1
    „Der Zustand des deutschen Waldes hat sich kaum verbessert und ist weiter Besorgnis erregend.“

    BNN v. 23.01.06 Seite 13
    Akzeptiert hätten die Grünen… die Rüdtwald-Abholzung…. und schließen eine Wiederholung des „Rüdtwald“-Problems aus.
    Schade, dass demnach der Rüdtwald nicht zum deutschen Wald gehört.

    Kompliment an die Grünen, dass sie endlich einen Teilvorschlag vom BAK Verkehrskonzept für Bretten übernommen haben. Dort ist schon seit Jahren nachzulesen, dass es einen autofreien Marktplatz (zumindest aber LKW freien) durch intelligente Verkehrsführung hätte schon längst geben können (auch ohne Linksabbiegerspur). Aber dieser Vorschlag stammte halt nicht von einer Partei.
    Das Ergebnis aus jetziger Verkehrsführung wird so oder so zu zusätzlichen Staus am Alexanderplatz führen. Das wusste man sicherlich schon vor der Planung einer Linksabbiegerspur, obwohl ein Kreisverkehr (liegt schon seit Jahren in den Schubladen von Bretten und Karlsruhe) die Verkehrsprobleme optimal gelöst hätte. Das Denken in Zusammenhängen und Lösungen von Problemen fordert die PISA-Studie von den Schülern, lässt aber Erwachsene leider außen vor. Die Probleme zu schaffen wo es keine gibt, ist auf jeden Fall teuerer als das Gegenteil.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert