Überholmöglichkeit für Busse kontra Sicherheitseinrichtungen im Schulzentrum-Ost in Bretten

Wegen erheblicher Sicherheitsprobleme an der Bushaltestelle unterhalb der Eisenbahnbrücke im Breitenbachweg stadteinwärts, auf die der BAK seit Jahren hinweist, (siehe dazu auch hier ) wurde die Bushaltestelle einige Meter Richtung Stadtmitte, vor den dort befindlichen Baumarkt verlegt. Dies war auch der ausdrückliche Wunsch des Gesamtelternbeirates. Zusätzliche sollte eine Mittelinsel eingebaut werden, die für die Schüler während des Ein- und Ausstieges und bei der Überquerung der Fahrbahn ein deutliches Sicherheitplus bedeutete hätte.
Zwischen März und Juli 2004 wurde diese Mittelinsel provisorisch eingerichtet, dann aber ersatzlos entfernt. Die Begründung wurde in der Vorlage zur Gemeinderats-Sitzung am 26.07.2005 gegeben, Auszüge :

  • Der Vertreter des ESG und der Gesamtelternbeirat wertete die Testphase positiv. Der Engpass unter der Brücke wurde durch den neuen Haltepunkt entzerrt, Überholvorgänge an den Bushaltestellen wurden unterbunden und die Zufahrtsmöglichkeit zum Parkplatz „Im Grüner“ wurde wesentlich erleichtert.
  • Seitens des Busunternehmens RVS wurde die getestete Situation positiv bewertet
  • Seitens des KVV (Karlsruhe Verkehrs-Verbund) wurden keine gravierenden Vorteile gegenüber der vorhergehenden Regelung festgestellt. „Viele Schüler laufen nach wie vor wahllos über die Fahrbahn, ohne die eingerichteten Querungshilfen zu nutzen“
  • Festgestellt wurde seitens der Polizei, dass es sowohl vor als auch während der Testphase bezogen auf den Schülerverkehr zu keinem Unfall gekommen ist.
  • Das Busunternehmen Wöhrle sah keinen Vorteil gegenüber der vorherigen Regelung. Nachteilig wirke sich die Mittelinsel auch auf den Verkehrsfluss aus, da es keine Überholmöglichkeiten gibt und damit auch der Linienverkehr im Stau stehe.

Konsequenz für die Stadtverwaltung daraus :
„Auf die dauerhafte Einrichtung einer Mittelinsel auf dem Breitenbachweg zur Unterbindung des Vorbeifahrens an wartenden Bussen soll verzichtet werden, um den Verkehrsfluss zu verbessern.“

Fazit : Von der Mehrheit der Beteiligten wurde das Sicherheitsplus durch Einrichtung einer Mittelinsel positiv bewertet. Einzig die Firma Wöhrle sah Probleme beim Linienverkehr, die das Busunternehmen RVS, das ebenfalls im Linienverkehr tätig ist, nicht bemängelte.
Mit dieser Entscheidung wurde der Überholmöglichkeit für die Busse der Firma Wöhrle ein höherer Stellenwert eingeräumt, als der zusätzlichen Sicherheit für die Schüler.

Dass gerade diese Überholvorgänge in Strassen mit sehr hohem Verkehr und Schüleraufkommen eine potenzielle Unfallursache darstellen, wird offensichtlich von der Stadtverwaltung nicht so gesehen.
Werden in Bretten die Interessen eines Busunternehmens (das mit dem Schülerverkehr Geld verdient) über die Wünsche der Schulen und Elternvertreter für mehr Sicherheit der Schüler gestellt ?

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