01.09.2005 Stuttgart. Der Landverbrauch in Baden-Württemberg geht nach Berechnungen von Mitarbeitern des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) trotz lahmender Konjunktur und entgegengesetzter politischer Absichtserklärungen ungebremst weiter. Im vergangenen Jahr sei im Land pro Tag eine Fläche von 8,8 Hektar überbaut worden, was etwa 13 Fußballfeldern entspreche, teilte ein Sprecher des BUND-Landesverbands Baden-Württemberg heute in Stuttgart mit.
In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz habe der BUND eine „bundesweit einzigartige Studie“ zum Thema „Gewerbeflächenausweisung und Flächenverbrauch“ verfasst. Aus der Studie gehe klar hervor, dass die Landesregierung sich mehr dafür einsetzen müsse, dass Kommunen Gewerbeflächen platzsparender ausweisen, sagte die BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender.
In der Studie würden 14 Negativbeispiele für die Vergabe von Land in Baden-Württemberg dokumentiert. Als Skandal bewerte man beim BUND das „Factory Outlet Center“ bei Weilheim, so der Verband. Das Einkaufscenter sei direkt an der Landesgrenze nach Bayern errichtet worden und habe nicht nur unnötigerweise viel Land gekostet, sondern in den umliegenden Kommunen auch zahlreiche Arbeitsplätze gefährdet, bemängelte Dahlbender.
Positive Beispiele könne man in Heilbronn und Waldkirch finden. In diesen Städten sei es bereits seit Jahren üblich, Gewerbeareale Flächen schonend auszuschreiben, so die Landesvorsitzende. Laut Dahlbender müsste es Ziel sein, bis 2010 keine neuen gewerblichen Bauflächen mehr auszuschreiben. Hier sei die Landesregierung gefordert, die regionale Konzepte zur Umsetzung des Ziels fördern und steuern müsse, fügte Dahlbender hinzu.
Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :
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- Auf Umleitung wird geblitzt - 2006
- Leserbrief : Elementares Menschenrecht - 2008
