Stadtbahn-Halt wurde zu teuer

Eröffnung des Haltepunkts in Kleinvillars: Letzter Bahnhof an Gleis von Bretten nach Mühlacker fertig
KNITTLINGEN. Als letzter Haltepunkt an der Stadtbahn-Strecke S 9 von Bretten nach Mühlacker ist gestern der Bahnhof in Kleinvillars eingeweiht worden. Etwa 140 Fahrgäste sollen hier täglich in 21 haltende Züge einsteigen.Das war eine Einweihung, bei der sich die Verantwortlichen vor den etwa 500 Zuhörern ungewohnt selbstkritisch gaben.

„Das hat alles viel zu lange gedauert“, kritisierte der Chef des Karlsruher Verkehrsverbundes, Dieter Ludwig, die lange Bauphase für diese Haltepunkte. Außerdem hätten die Bahnhöfe an der Trasse nach Einschätzung von Experten des Verkehrsverbundes aus Karlsruhe und des Verkehrsclubs Deutschland um 40 bis 60 Prozent preisgünstiger erstellt werden können.

Landrat Karl Röckinger unterstrich, dass allerdings in Kleinvillars noch etwa 85 Prozent der Ausbaukosten von 2,2 Millionen Euro aus der Landeskasse bestritten würden. Der Enzkreis habe einiges Geld für den Bau einer Radweg- und Fußgängerbrücke über die Bahngleise zugesteuert. So sei es ebenso zu einem Lückenschluss im Radwegenetz zwischen Ölbronn, Kleinvillars und Knittlingen gekommen. Die Zahl der Fahrgäste auf der Strecke sei seit 1996 um etwa 27 Prozent gestiegen. Allerdings möchte der Karlsruher Verkehrsverbund die Zahl von 4500 Reisenden pro Tag auf dieser Strecke von Bruchsal über Bretten nach Mühlacker noch auf 6000 Personen hochschrauben. Landrat Röckinger wies auf erste Verbesserungen bei den Fahrkartentarifen hin.

So dürften die Fahrschüler aus Kleinvillars bei der Stadtbahnfahrt zum Schulzentrum in Bretten die Schülerfahrkarten des Verkehrsverbundes Pforzheim-Enzkreis benutzen.

Hohe Kosten eingeräumt

Der Leiter des Bahnhofsmanagement der Deutschen Bahn, Heiko Hamann, machte für die hohen Baukosten des Haltepunktes von Kleinvillars die schwierige Topographie der Landschaft zwischen Ölbronn und Kleinvillars verantwortlich.

Allerdings seien schon einige Baukosten bei der reduzierten Breite der Bahnsteige eingespart worden, die dann um 50 Zentimeter schmaler im Vergleich zu den geplanten drei Metern Breite erstellt worden seien.

Landrat Karl Röckinger sagte zur PZ, bereits nach der Sommerpause soll im Landratsamt die Entscheidung über die Machbarkeit der Stadtbahn-Strecke von Pforzheim über Birkenfeld und Straubenhardt nach Ittersbach fallen. Laut seiner Experten soll dann der Ausbau aber von der Albtalbahn realisiert werden.

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