Leserbrief : Überzogene Stimmungsmache

Zum Leserbrief „Ganztagesschule auf Sparflamme“ in der Mittwochsausgabe:
Wenn Mitglieder einer Lehrergewerkschaft im Vorfeld von Personalratswahlen mit plakativen Parolen an die Öffentlichkeit treten, mag dies verständlich sein. Dass man sich dabei aber dazu versteigt, durch überzogene Stimmungsmache und falsche Aussagen die Arbeit einer Schule in Misskredit zu bringen, ist nicht nachvollziehbar.

Da behaupten die Leserbriefschreiber z. B., das Kultusministerium habe der Schule „nur etwas mehr als ein Lehrerdeputat“ an zusätzlichen Stunden zugeteilt. Ein Lehrerdeputat an der Hauptschule umfasst 27 Unterrichtsstunden pro Woche. Die Schule erhielt aber pro Klasse 7 zusätzliche Stunden; das macht bei 7 Klassen insgesamt 49 Stunden. Mit diesen 49 Stunden ist zwar nicht alles zu verwirklichen, was wir uns an der Schule wünschen könnten, aber zu behaupten, an der Hebelschule sei deshalb „nur notdürftige Beaufsichtigung anstelle von Bildungsmaßnahmen möglich“, stellt die engagierte Arbeit eines ganzen Kollegiums ins Abseits und ist insofern rufschädigend, weil Eltern damit suggeriert wird, dass dies keine gute Schule sei.
Es ist überhaupt zu hinterfragen, woher die Briefschreiber ihre „Weisheiten“ beziehen. An der Schule selbst hat sich jedenfalls keiner der drei offiziell informieren lassen. Sonst hätten sie auch gewusst, dass dort Unterricht sehr wohl auch nachmittags gewährleistet ist, wie sie das in ihrem Leserbrief fordern.
Als Unverschämtheit schließlich werte ich die Schlussbehauptung, dass sich „eine stattliche Anzahl von Kollegen“ von der Hebelschule versetzen lassen will. Bei derzeit 45 Lehrkräften haben gerade mal zwei einen Antrag gestellt; dies aber nicht wegen der Ganztagesschule, sondern aus anderen Gründen. Dagegen stehen 23 Bewerbungen auf zwei ausgeschriebene Stellen an der Ganztageshauptschule.

Peter Dick Rektor der
Johann-Peter-Hebel-Schule Bretten

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