Sollte der Kreistag am 10. März der Schließung der Zulassungsstelle Bretten zustimmen, wäre dies ein Beispiel für mangelnde Nähe zum Bürger und gleichsam ein Beleg für kurzfristiges wirtschaftliches Denken.
Erstens: Autohändler und Privatleute müssten weitere Wege zurücklegen, um die Fahrzeuge anzumelden. Das würde nicht nur deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, sondern auch die ohnehin stark befahrenen Straßen Richtung Karlsruhe oder Bruchsal noch mehr belasten, der Umwelt schaden und höhere Kosten für Benzin und Personal bei den Firmen verursachen. Von der Parkplatzsuche in Karlsruhe oder Bruchsal ganz zu schweigen.
Zweitens: Von der Zulassungsstelle sind auch Schilder-Firmen abhängig. Die müssten ebenfalls schließen, was wiederum einige Arbeitslose mehr zur Folge hätte. Und die von Firmen und der Zulassungsstelle genutzten Räume stünden künftig leer, was die Stadtkasse treffen würde.
Drittens: Zwischen 17 000 und 18 000 An-und Ummeldungen gibt es pro Jahr in Bretten. Und da lässt mancher sicher auch den ein oder anderen Euro in den Geschäften der Stadt.
Viertens: Es fährt eine nicht geringe Anzahl von „Auswärtigen“, etwa aus dem benachbarten Gondelsheim oder aus Sulzfeld zur Zulassungsstelle nach Bretten. Unverständlich ist es, dass gerade die Bürgermeister dieser Gemeinden für die Schließung der Einrichtung stimmen – und damit das Mittelzentrum in verschiedener Hinsicht schwächen. Oder sollte der eigentliche Grund für das Abstimmungsverhalten sein, dass man endlich mal dem ungeliebten großen Nachbarn eins auswischen kann? Thilo Kampf
Fünftens : Herr Kampf hat wohl recht !
Sechstens : Wer gegen den Willen des Oberschulamtes und des Landrates ein überflüssiges Gymnasium durchsetzt, das den Kreis jetzt 6 stellige Summen kostet, darf sich nicht beklagen, wenn dann, beim Verursacher direkt, gespart wird.