Der Marktplatz bleibt in der Stadt

Arztpraxen, aber keine Unterhaltungselektronik / OB sprach vor Unternehmern
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier

Bretten. „Der Marktplatz ist unsere gute Stube. Und die bleibt in der Stadt“ verkündete Oberbürgermeister Paul Metzger am Mittwoch Abend vor Brettener Geschäftsleuten und Unternehmern. Um diesen Anspruch deutlich zu machen, dürfe das künftige Fachmarktzentrum an der südlichen Stadtausfahrt nicht den Namen „Marktplatz“ tragen, erklärte Metzger beim so genannten Heringsessen der Vereinigung Brettener Unternehmer (VBU) in der Stadtparkhalle.

Die Stadtverwaltung erwarte den Bauantrag für das umstrittene Einkaufszentrum Ende Februar oder Anfang März. Für sämtliche Ladenflächen gebe es Mieter – mit Ausnahme des für Unterhaltungselektronik vorgesehenen Bereichs. Ergänzt werden sollen die Einkaufsangebote durch ein Gesundheitszentrum in den Obergeschossen, kündigte der Oberbürgermeister an. Ein darauf spezialisiertes Unternehmen werde als „Ankermieter“ auftreten und Verträge mit Fachärzten abschließen. Auch Ärzte, die bisher in der Innenstadt ihre Praxis haben, hätten Interesse gezeigt, sich dort niederzulassen.

Der Oberbürgermeister rechtfertigte das Fachmarktprojekt, das der Gemeinderat trotz der Sorgen von Geschäftsleuten aus der Innenstadt beschlossen hat. Angesichts der Großvorhaben in Karlsruhe, Bruchsal und anderen Zentren habe man auch in Bretten reagieren müssen.
Selbst die Pläne von Ikea, im Großraum Karlsruhe ein neues Möbelhaus zu bauen, könnten Brettener Interessen berühren: Auf Überlegungen des schwedischen Konzerns, etwa an der Autobahnausfahrt Pforzheim Nord zu bauen, müsse Bretten angesichts der massiven Strukturveränderungen negativ reagieren – auch wenn das keinesfalls im Interesse aller Verbraucher sei.

Erfreulich wertete es der Oberbürgermeister, dass die VBU fünf Arbeitskreise ins Leben gerufen hat, um die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen. „Wir unterstützen dies im Rahmen unserer Möglichkeiten“, erklärte Metzger, wies aber zugleich darauf hin, dass die Stadt Bretten sich hier bereits deutlich engagiere. So gebe sie jährlich rund 150 000 Euro aus, um beispielsweise mit verkaufsoffenen Sonntagen und der Weihnachtsbeleuchtung zur Aufwertung der Innenstadt beizutragen.

Metzger munterte die Geschäftsleute auf, sich weiter für ihre Stadt zu engagieren: „Wir brauchen Unternehmer in Bretten und nicht Unterlasser.“ Deshalb dürfe man trotz aller Probleme nicht resignieren, sondern müsse den Blick in die Zukunft richten.“„Es wird weiter aufwärts gehen mit unserer Stadt“, verströmte der OB Optimismus.

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Eine Antwort zu Der Marktplatz bleibt in der Stadt

  1. Matthias Menzel sagt:

    Ein „Unterlasser“ ist unser OB wahrlich nicht : Er hat wirklich nichts unterlassen, um den in der Innenstadt angesiedelten Geschäfte die Grundlagen zu entziehen. Mit seiner, durch Steuergelder immer wieder gestützten Kommunalbau und Wohnungsbau GmbH’s gräbt er privaten Baufirmen das Wasser ab. Erfolg : beide Firmen hängen permanent am Tropf der Stadt, sprich werden von den Bürgern millionenschwer mit Steuergeldern am Leben gehalten. Note für den „Unternehmer“ Metzger : ungenügend !

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