Neue Ansätze für Innenstadt-Belebung:
Bretten, (gm) Die Stadt Bretten hat mit einer detaillierten Datei die Grundlagen für ein umfassendes Ladenmanagement geschaffen und bemüht sich jetzt verstärkt um die Leerstände in der Innenstadt.
„Es gibt durchaus Nachfrage und Interessenten für die Altstadt „, stellt Oberbürgermeister Paul Metzger fest, der dabei grundsätzlich ein besonderes Interesse an sogenannten Nischen-Angeboten zeigt. Das vom städtischen Amt für Wirtschaftsförderung und der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) gemeinsam bearbeitete Projekt, das mit seiner ersten Datenerhebung jetzt vorliegt, beinhaltet auch eine umfassende Untersuchung der Innenstadt. Die aus dieser Untersuchung folgernden Vorschläge und Konsequenzen sowie das Ladenmanagement sollen in einer der nächsten Sitzungen dem Gemeinderat vorgestellt werden.
Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Zwei Ladenflächen am Markt werden neu besetzt. Die Zusammenführung auch aller privaten Ladenflächen wird als Basis des angestrebten städtischen Ladenmanagements benötigt. Uwe Reinhard, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, hat die Erfahrung gemacht, „dass sich auswärtige Interessenten mit ihrer Anfrage in erster Linie an die Stadt wenden“, die Stadt also in einer „Moderatorenfunktion“ gefordert ist. Reinhard: „Den Eigentümern fehlt oft die Verbindung zu den Firmen. Diese Firmen und Makler kommen aber oft zu uns – und wir können dann gezielt vermitteln“.
Mittlerweile sind spezielle Fragebögen an die Hauseigentümer gegangen, deren Immobilie leer stehende Ladenflächen aufzuweisen hat. Ermittelt werden sollen da auch die Grundrisse, genauen Flächenzahlen und Mieterlösvorstellungen. Die Ergebnisse werden einmal in die Datei einfließen, sind aber auch für bereits laufende Verhandlungen notwendig. „Wir warten dringend auf die Rückläufe“, ermuntert OB Metzger zur schnellen Rücksendung der Anfrage an die Stadt. „Wir führen intensive Gespräche“, weist auch Reinhard darauf hin, dass die Stadt sich verstärkt in das Leerstandsmanagement eingeschaltet hat und hier bereits mit Interessenten verhandelt. Allerdings sind dem städtischen Optimismus da Grenzen gesetzt, wo der bauliche Zustand des Raumangebotes hohe Investitionen verlangt.
Reinhard geht bei jetzt insgesamt elf Leerständen im Innenstadtbereich, von der Friedrich- bis zu Hirsch- und Weißhoferstraße, von zwei schwer zu vermittelnden Objekten aus: „Ihre bauliche Substanz setzt Investitionen der Eigentümer für eine Vermietung voraus“. Für alle anderen sieht er durchaus Chancen. So ist beispielsweise für die Räume des ehemaligen dm-Marktes am Marktplatz ein Nachmieter aus der Tengelmann-Gruppe im Bereich Textilien gefunden. In das Schuhhaus Groll am Marktplatz wird im Rahmen eines „Ladenkarussells“ der jetzt nur wenige Meter entfernte Käseladen einziehen, dem hier eine größere Fläche zur Verfügung steht.