Bauarbeiter in Derdingen trotzen dem Schneetreiben

OBERDERDINGEN.Selbst bei Schnee, Eis und Kälte gehen die Arbeiten an der Ortsentlastungsstraße Oberderdingen weiter. Und was den Bauzeitenplan angeht, zeigte sich Bürgermeister Thomas Nowitzki am gestrigen Montag überaus zuversichtlich: „Wir liegen bisher voll im Zeitplan“, versicherte er. Bereits bis Ende April sollen die umfangreichen Erdarbeiten abgeschlossen sein, rund 170 000 Kubikmeter Erde müssen bis dahin bewegt werden. Die neue Trasse wird im Einschnitt verlaufen und mit umfangreichen Geländemodellierungen in die natürliche Landschaft eingebunden. Für Lärmschutz der Wohngebiete sind auf einer Länge von 1500 Metern rund vier Meter hohe Erdwälle sowie zusätzlich 200 Meter Lärmschutzwände vorgesehen.

Die neue Straße soll vor allem das historische Ortszentrum von Oberderdingen rund um den Amthof vom Verkehr entlasten. Bei einer Verkehrsuntersuchung im Jahr 2000 waren bis zu 10 000 Fahrzeuge am Tag gezählt worden, bis 2015 werden sogar über 13 000 Fahrzeuge erwartet. Schon heute klagen Geschäftsleute und Kunden über eine große Lärmbelästigung insbesondere durch den Schwerlastverkehr: „Manchmal wackeln richtig die Fensterscheiben.“ Andererseits soll die Ortsentlastungsstraße die am Westrand von Oberderdingen geplanten Siedlungsflächen erschließen, drei Anschlüsse an teilweise bereits bestehende Wohngebiete sind geplant.

Die Länge der Ortsentlastungsstraße beträgt 2,2 Kilometer, sie verbindet die L 1103 von Bretten mit der L 554 nach Flehingen. Angebunden wird die neue Trasse mit zwei Kreisverkehrsplätzen mit 36 Metern Durchmesser, die den Verkehrsfluss verbessern und gleichzeitig durch ihre Bremswirkung die Verkehrssicherheit erhöhen sollen. Der Kreisverkehr aus Richtung Flehingen bei der Unteren Mühle soll bereits Mitte März fertig gestellt sein. Mitte des Jahres werden dann auch die Arbeiten am Kreisel von Bretten kommend beim Rosenhof beendet sein. Eine Fuß- und Radwegbrücke, eine Unterführung sowie 1700 Meter Wirtschaftswege sind zusätzlich erforderlich, um den Radfahrer-, Fußgänger- und landwirtschaftlichen Verkehr aufrechterhalten zu können. Drei Regenwasserteiche mit einem Fassungsvermögen von 2300 Kubikmetern ergänzen die Baumaßnahmen.

Kosten 6,6 Millionen Euro

Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 6,6 Millionen Euro, aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz-Programm (GVFG) des Landes Baden-Württemberg erhält die Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro (die PZ berichtete). Im November 2004 erfolgte der erste Spatenstich, im April 2006 sollen die ersten Fahrzeuge über die Ortsentlastungsstraße Oberderdingen rollen. Prognostizierte Entlastung: 5400 Fahrzeuge am Tag, eingerechnet ein Schwerlastverkehrsanteil von bis zu 18 Prozent.

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