Bretten und Gondelsheim sollen weiter wachsen

Flächennutzungsplan 2000-2015 vom gemeinsamen Ausschuss angenommen / 33 500 Einwohner angepeilt
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier

Bretten. Nach mehr als zehn Jahren Arbeit und Beratungen ist der neue Flächennutzungs-plan der Verwaltungsgemeinschaft Bretten-Gondelsheim unter Dach und Fach. Der gemeinsame Auschuss der beiden Kommunen hat das bis über das Jahr 2015 hinaus reichende Werk am Dienstag Abend einstimmig angenommen, jetzt steht nur noch die (bereits avisierte) Genehmigung des Regierungspräsidiums aus. Von einer richtungsweisenden Entscheidung sprach Oberbürgermeister Paul Metzger, sein Gondelsheimer Kollege Markus Rupp ergänzte, der Plan stelle die Weichen auch für die Entwicklung seiner Gemeinde. Zwingend seien die Vorgaben aber nicht. „Wir können zwar planen, doch die Menschen entscheiden, wo sie hingehen.“ (siehe Kommentar).

Metzger erinnerte daran, dass schon kurz nach seinem Amtsantritt vor fast 19 Jahren mit dem Landschaftsplan und der agrarstrukturellen Vorplanung die ersten Schritte für diese Fortschreibung des alten Flachennutzungs-plans getan wurden, die dann 1993 vom gemeinsamen Ausschuss beschlossen wurde.

Die wohl wichtigste Aussage des Planes: Bretten und Gondelsheim sollen weiter wachsen. Bis 2015 wird danach Bretten die 30 000-Einwohner-Grenze überschritten haben (heute leben hier etwa 27 700 Menschen), Gondelsheim wird um rund 500 Einwohner auf 3 500 gewachsen sein. Für dieses Wachstum müssen neue Wohngebiete ausgewiesen werden. In Bretten sind dies rund 86 Hektar, in Gondelsheim ungefähr zwölf. Dabei soll sich der Bau neuer Wohnungen auf die Kernstadt und ihre benachbarten Stadtteile Gölshausen, Diedels-heim und Rmklingen sowie auf Gondelsheim konzentrieren. Den anderen Brettener Stadtteilen wird eine (geringere) Eigenentwicklung zugestanden. Markus Rupp erklärte, die neuen Baugebiete seien notwendig, um der absehbaren Überalterung der Bevölkerung durch den Zuzug junger Familien entgegen zu wirken. „Trotzdem wollen wir keine Flächenfresser sein.“

Auch die weitere Zunahme des Straßenverkehrs ist in dem Plan berücksichtigt. So findet sich darin eine Trasse für die Brettener Südwesttangente von der B35 zur B294, auch wenn für dieses Projekt auf absehbare Zeit kein Geld vom Bund zu erwarten ist. Auch die Verknüpfung der von Oberderdingen kommenden Landesstraße 1103 mit der B35 im Osten der Stadt ist eingezeichnet. In Gondelsheim sind mögliche Trassen für die Beseitigung des Bahnübergangs durch eine Umfahrung vorgesehen, ebenso die Anbindung von Kreis- und Landesstraßen an die B35.

Ein wichtiger Aspekt der Entwicklung wurde im jetzt beschlossenen Plan aber zunächst einmal ausgeklammert: Die Flächen für Industrie und Gewerbe. Nach der Debatte um den Rüdtwald hatte man beschlossen, hierfür eine eigene Fortschreibung voran zu treiben, die derzeit im Gange ist. Stadtplaner Ulrich Braun, unter dessen Federführung der neue Flächennutzungsplan entstanden ist, umriss in der Sitzung des gemeinsamen Ausschusses die wichtigsten Aussagen dieses Papiers. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen werde stark zurück gehen, die der über 45-Jährigen kräftig zunehmen. Zuwachs müsse daher von außen kommen. Insbesondere für diese Menschen sieht der Plan rund 2650 neue Wohnungen vor. Es solle versucht werden, die Zahl der Arbeitsplätze auf rund 40 pro 100 Einwohner zu steigern -immer noch deutlich weniger als heute etwa in Bruchsal oder Ettlingen.

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Eine Antwort zu Bretten und Gondelsheim sollen weiter wachsen

  1. Rainer sagt:

    Brettener Nachrichten am 12. August 2014
    „Erschließung des Schlossbuckels“

    Siehe obigen Bericht vom 25. November, 2004:

    „Markus Rupp erklärte, die neuen Baugebiete seien notwendig, um der absehbaren Überalterung der Bevölkerung durch den Zuzug junger Familien entgegen zu wirken. Trotzdem wollen wir keine Flächenfresser sein.“

    Das Wohngebiet Metzgerteich-Gölswiesen im Innenbereich wurde gut angenommen und passt.

    Das Baugebiet Schlossbuckel im Aussen- bzw. Randbereich mit 8 Hektar und für 200 Wohnungen ist eine städtebauliche Dummheit und zeigt wahrhaftig keine städtebauliche Entwicklung.

    Die geplante Bebauung – mit der angrenzenden stark befahrenen Bahn-Linie – soll sich stimmig in das Gemeindebild anpassen. Wie denn?

    Vielleicht genauso stimmig, wie die beiden Standplätze an den beiden Ortsein- bzw. ausgängen Brettener/Bruchsaler Straße, die zur Besichtigung voll geparkt sind mit Blech = gebrauchten Automobilen. Sie stellen meines Erachtens einen echten fehlgenutzten hässlichen Standort dar. Dieser steht im eklatanten Widerspruch und verträgt sich nicht mit dem Anspruch einer lebens- und liebenswerten Gemeinde!

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