Rüdtwald – Resolution Bündnis 90 die Grünen

Zusammenarbeit der Gemeinden bei der Industrieansiedlung statt Abholzung des Rüdtwalds

Die Stadt  Bretten hat das Arbeitsplatzangebot in Bretten in den vergangenen 15 Jahren erfolgreich im Industriegebiet Gölshausen Beschäftigung für Arbeitssuchende im gesamten Mittelbereich Bretten und darüber hinaus geschaffen. Jetzt sind dort die Flächenreserven erschöpft und Oberbürgermeister, CDU und SPD wollen eine zusätzliche Erweiterung des Industriegebiets von 22 ha in den Rüdtwald hinein.

Dies lehnen wir ab, weil

  1.      dies einen eklatanten Eingriff in die Lebensqualität der Menschen und den Naturhaushalt des Kernbereichs der Großen Kreisstadt Bretten darstellt, der zu Lebzeiten der Betroffenen (in den nächsten 50 – 70 Jahren) nicht ausgeglichen werden kann. Die Stadt Bretten hat zurückliegend kein Ökokonto im notwendigen Umfang aufgebaut, aus dem jetzt „Guthaben abgehoben“ werden könnte.
  2.       die Umwandlung von 22 ha Rüdtwald keine Zukunftsstrategie in der Wirtschaftsförderung darstellt. Sie ist einmalig, weil der notwendige Ausgleich von 37 ha neuen Waldes nur ein einziges Mal gelingt – die speyrischen Äcker in Neibsheim können nur einmal eingetauscht werden.
  3.       die Inanspruchnahme von Wald durch die zu leistenden hohen Ausgleiche der Landwirtschaft in besonderem Maß Fläche entzieht – mehr noch, als wenn Äcker direkt verwendet würden.
  4.       große Teile der Brettener Bevölkerung durch die geleisteten mehr als 6.000 Unterschriften gegen die Rüdtwaldabholzung und die größte Demonstration in Bretten seit Menschengedenken ihre Ablehnung dieses Vorgehens geäußert haben. Bei kaum einem anderen Thema der letzten Jahre handelt die Stadt so klar gegen die Auffassungen der Bürgerinnen und Bürger.

Wir, Bündnis90/DIE GRÜNEN, wollen statt dessen eine intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Gemeinden im Mittelbereich Bretten zur gemeinsamen Schaffung von Arbeitsplätzen auf vorhandenen und im Konsens zu erschließenden geeigneten Flächen. Hierzu ist vor allem notwendig:

  1.      Aufbau einer tragfähigen Gesprächsbasis unter Einbeziehung der jeweiligen Gemeinderäte. Das Gesprächsmonopol der Bürgermeister muss durchbrochen werden. Aufgabe von Maximalpositionen, verbale Abrüstung und Pflege eines guten Gesprächsklimas.
  2.      Erörterung der jeweiligen Interessenlagen und Verständigung über die einzubringenden Flächenpotentiale und über den denkbaren Umfang der Zusammenarbeit (Beschäftigungspool / Gewerbe-steuerpool). Abwägung und Bewertung einer geeigneten Organisationsform (Zweckverband oder GmbH)
  3.       Aufgabe der verschiedenen konkurrierenden Flächenkategorien (Eigenbedarf, interkommunaler Bedarf, Bedarf als gewerblicher Schwerpunkt u.a.) – die sich perfekt gegeneinander ausspielen lassen – zugunsten einer einheitlichen Sichtweise: Gewerblicher Bauflächenbedarf für die Schaffung von Arbeitsplätzen im Mittelbereich Bretten.
  4.       Einbringung des Brettener Erfahrungsschatzes in eine mittelbereichsübergreifende Ansiedlungspolitik.
  5.       Die Stadt Bretten muss sich stärker bemühen, Betriebe der Wachstumsbranche der regenerativen Energietechnik (Sonne, Wind, Biomasse) anzusiedeln

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