Mit Brettens Plänen nicht einverstanden

Oberderdinger Gemeinderat bekräftigt seine Bedenken gegen das neue Einkaufszentrum
Oberderdingen (pos). Bedenken äußerte Bür­germeister Thomas Nowitzki in der jüngsten Gemeinderatssitzung gegen die Brettener Plä­ne eines Einkaufszentrums an der Pforzheimer Straße im Süden der Melanchthonstadt. Auch die Gemeinderäte tragen diese mit. Schon am 20. April hatte die Gemeinde Oberderdingen innerhalb des Raumordnungs- und des Bau­leitplanverfahrens ihre ablehnende Haltung zum Bauvorhaben mit 10 300 Quadratmetern Verkaufsfläche abgegeben.

In der damaligen Stellungnahme rechnete Oberderdingen mit Umsatzverlagerungen nach Bretten von sechs bis sieben Prozent im Lebensmittelbereich und mit elf bis zwölf Prozent bei Drogeriewaren. Oberderdingens kleinere Fachgeschäfte des Einzelhandels und Ladenhandwerks seien bei weiteren Umsatzverlusten in ihrer Existenz bedroht. Die Stärkung von Oberderdingens Ortskern im Rahmen des Einzelhandeiskon­zeptes der Gemeinde sei ebenfalls gefährdet.
Nun wurde Oberderdingen im Rahmen des Brettener Bebauungsplan-Verfahrens als so genannter Träger öffentlicher Belange noch einmal in dieser Sache angehört und äußerte wiederum Bedenken. Nicht einverstanden sind die Nachbarn mit der Brettener Entscheidung, die Verkaufsfläche von Drogeriewaren um 200 Quadratmeter auf 1 000 zu erhöhen. In den Plänen wurde zudem die Verkaufsfläche für Schuhe um 150 Quadratmeter erhöht und eine 800 Quadratmeter große Verkaufsfläche für Heimtextilien hinzugefügt. Die Gesamtver­kaufsfläche verringert sich nun von 10 300 auf 9 150 Quadratmeter.

Oberderdingen wies in der neuerlichen Stel­lungnahme die Stadt Bretten darauf hin, dass diese als Mittelzentrum auch Verantwortung für die umliegenden Gemeinden und die dort befindlichen Einzelhandelsstrukturen trage. Nahezu paradox sei der Widerstand der Me­lanchthonstadt gegen ein geplantes Einkaufs­zentrum der Stadt Bruchsal, wenn Bretten zeitgleich ein ähnliches Projekt ohne Rück­sicht auf die kleineren Nachbargemeinden vo­rantreibe.
,,Auch die anderen umliegenden Gemeinden haben Bedenken geäußert. Entscheidend ist immer noch die Käuferentscheidung nach dem Warenangebot“, sagte Bürgermeister Thomas Nowitzki. Man müsse Rahmenbedingungen wie Parkplätze für die heimischen Einzelhänd­ler schaffen. Auch die Ansiedlung anderer Händler in Oberderdingen dürfe nicht blo­ckiert werden, da sonst der Kaufkraftabfluss zunehme.

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