Gefahr zunehmender Schädlinge ist keineswegs gebannt

Von Peter Meschar
Der Forlenwald in Sulzfeld muss wegen Käferbefalls stellenweise gerodet werden. Den Grund nannte Revierförster Jürgen Bregler dem Gemeinderat: Trockenheit in den vergangenen beiden Jahren führt vermehrt zu Käfern.
Revierförster Bregler informierte die Ratsrunde über den Hiebs- und Kulturplan für das Wirtschaftsjahr 2005. Demnach beschränkt sich der geplante Einschlag zum großen Teil auf die Durchforstung von Eichen und Kiefern.

Als Ersatz für die stellenweise Rodung des Forlenwalds sieht der Fachmann vor, Douglasien zu pflanzen. In diesem trockenen Bereich eignen sich schnellwüchsige Arten besser als langsamwüchsige Laubbäume, begründete Bregler. Die Ausfälle in der neuen Kultur werden mit Kirschen ausgepflanzt, deren Holz am Markt einen guten Erlös verspricht. „Der Wald hat ein gutes Gedächtnis und ist manchmal sehr nachtragend“, beschrieb der Leiter des Staatlichen Forstamts Bretten, Dr. Bernhard Peichl, die Situation. Peichl wird ab Januar 2005 Leiter der Forstverwaltung des Landkreises Karlsruhe. Die beiden relativ trockenen Jahre 2003 und 2004 führten durch die unzureichende Versorgung mit Wasser zu Stress für die Waldbäume. „Das Hauptnährelement für Waldbäume ist das pflanzenverfügbare Wasser im Boden“, erläuterte er. Käfern und Schmetterlingsraupen hingegen gefiel das trockene und heiße Wetter der letzten Sommer so sehr, dass sie sich spürbar vermehrten. „Die Erfahrung lehrt“, sagte Peichl „dass in den nächsten Jahren mit Spätfolgen der trockenen Zeit zu rechnen ist.“

Eine Untersuchung des Sulzfelder Waldes ergab, dass nahezu alle bekannten Schädlinge wie Schwammspinner, Eichenprozessionsspinner und Frostspanner vorhanden sind. Die Populationen sind zwar sprunghaft angestiegen, haben aber noch nicht die Dichte erreicht, die zu großflächigem Licht- oder Kahlfraß führt. Die Gefahr ist dennoch keineswegs gebannt. Der Wald muss weiter beobachtet werden.
Bei Buchen wurden im Spätsommer auffallend kleine Blätter und eine seltsam olivgrüne Färbung beobachtet. Dieses Phänomen wissen die Forstleute noch nicht zu deuten.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Natur / Umwelt, Wald abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert