Bürgermeister wird nicht gleichzeitig Gemeinderat

ÖLBRONN-DÜRRN/BRETTEN. Das wohl einzigartige Experiment, dem sich der Ölbronn-Dürrner Bürgermeister Adalbert Bangha unterzogen hat, ist gescheitert. Weil der Rathauschef in Bretten wohnt, wollte er dort auf der CDU-Liste zusätzlich in den Gemeinderat gewählt werden.

Seit gestern Nachmittag steht fest: Seine 2468 Stimmen stellen zwar ein beachtliches Ergebnis dar, sind aber 760 Stimmen zu wenig, um nicht nur die Ölbronn-Dürrner sondern auch die Brettener Kommunalpolitik mitbestimmen zu dürfen.

Auf Position 13 der insgesamt 26 Personen umfassenden Kandidatenliste der Christdemokraten war Bangha angetreten und belegte am Ende Platz 15. Zehn CDU-Bewerber schafften den Einzug in das Parlament der Melanchthonstadt. Bangha, von der PZ gestern über sein Abschneiden informiert, zeigte sich als fairer Verlierer: „Die Entscheidung der Brettener Wähler habe ich zu respektieren und zu akzeptieren. Die Wähler hatten zu bestimmen, ob sie eine solche Konstellation wollten oder nicht. Ich nehme zur Kenntnis, dass sie es nicht wollten, dass ein Bürgermeister einer Nachbargemeinde auch Gemeinderat wird.“

Der Ölbronn-Dürrner Rathauschef, der erstmals zwischen 1974 und 1982 in Bretten lebte und zuletzt wieder seit 1997 dort seinen Wohnsitz hat, legt Wert auf die Bemerkung: „Ich hatte immer gesagt, dass ich meine Erfahrung anbiete, aber nicht aufdränge. Obwohl ich nicht gewählt wurde, ist mein Ergebnis eine stolze Zahl.“ Jedenfalls seien die Chancen vonvornherein kleiner gewesen als bei Mitbewerbern, wenn man auf Platz 13 antrete.

„Ich hätte mich ohnehin voll und ganz auf meine Bürgermeistertätigkeit konzentriert. Ein Gemeinderatsmandat hätte ich nur ehrenamtlich wahrgenommen“, macht er deutlich, dass Ölbronn-Dürrn so oder so nicht unter seinen kommunalpolitischen Ambitionen gelitten hätte. „Manche Bürgermeister sitzen sogar im Landtag. Deren Zeitaufwand ist dafür noch weitaus größer.“ Vielleicht, so gibt Bangha zu bedenken, hätten auch Erfahrungen als Brettener Stadtrat der Gemeinde Ölbronn-Dürrn zu Gute kommen können.

Er steht dazu: „Es war meine eigene Entscheidung, zu kandidieren. Das habe ich nicht aus Jux und Tollerei getan.“ Der Schultes, der als dann 54-Jähriger im Jahre 2006 in Ölbronn-Dürrn wieder zur Wahl steht, blickt nach vorn: „Ich werde die Kommunalpolitik in Bretten interessiert verfolgen. Vor der nächsten Gemeinderatswahl kann man sich dann wieder Gedanken machen.“

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