In Bretten wurden viele Forderungen schon umgesetzt

Oberbürgermeister Paul Metzger referiert bei Tagungen als Experte fürs Flächen-Managment
Mit dem „Industrie-Karussell“ machte Oberbürgermeister Metzger vor etlichen Jahren von sich reden. Er und seine Verwaltung organisierten einen Grundstücks- Ringtausch und stellten Firmen so die dringend benötigten Flächen zur Verfügung. Vom Industrie-Karussell redet heulte keiner mehr, „Flächen-Management“ ist der zeitgemäße Ausdruck. Und die Stadt Bretten gilt mittlerweile in Fachkreisen als Paradebeispiel dafür, wie man ein solches Flächen-Management anpackt, der Stadt eine gute wirtschaftliche Entwicklung sichert und trotzdem nicht über Gebühr bisher unberührte Landschaft verbraucht Bei Tagungen in Stuttgart und Berlin hat Paul Metzger in den vergangenen Monaten Experten aus Verwaltung und Wissenschaft den Brettener Weg vorgestellt. Nächste Woche ist er Referent bei einer Fachtagung über Flächenverbrauch im schleswig-holsteinischen Neumünster, weitere Veranstaltungen in Karlsruhe und Hannover sind terminiert.

Den Flächenverbrauch haben Politiker in Bund und Land als Problem erkannt. Allein in Baden-Württemberg werden täglich zwölf Hektar zugebaut. Ein „Nachhaltigkeits-Beirat“ soll darauf hinwirken, dass es künftig nur noch vier Hektar sind. Der Wirtschaftsminister und der Umweltminister haben entsprechende Appelle veröffentlicht‘. „Die ganzen Forderungen dazu lesen sich ein bisschen wie eine Beschreibung der Politik, die schon bisher in Bretten gemacht worden ist“, kommentiert Uwe Reinhard, der Wirtschaftsförderer im Rathaus. Paul Metzger ergänzt: „Ich wusste, dass wir hier etwas anders als die anderen gearbeitet haben. Aber bei der Tagung des Bundesumweltamtes in Berlin fiel mir auf, dass in Bretten viele dieser Forderungen schon umgesetzt sind.“

Eine Reduzierung des Flächenverbrauchs sei nur möglich, wen man nicht einen großen Bogen um alte Industriebrachen macht, sagt der Oberbürgermeister. Bretten habe dies an verschiedenen Stellen in der Kernstadt realisiert, mit großem Aufwand und mit finanzieller Unterstützung des Landes, das dafür entsprechende Fördermittel bereit stellte. „Meine Bürgermeister-Kollegen, mit denen ich über das Flächen-Management diskutierte, waren bisher alle der Meinung, diese Reaktivierung von Industriebrachen könne man nicht finanzieren. Und viele haben Sorge, dass sich so ein Weg nicht durchsetzen lässt. Am Brettener Beispiel sehen sie, dass es geht.“

Den Flächenverbrauch gering halten kann man auch durch sparsame Ausweisung neuer Wohngebiete. Hier verweist die Stadt Bretten auf die seit vielen Jahren ausschließlich praktizierte freiwillige Umlegung. Sie garantiert eine Bebauung innerhalb kurzer Zeit und verhindert, dass erschlossene Grundstücke zu Spekulationszwecken liegen gelassen werden. Dem gleichen Zweck dient das Baulücken-Kataster. Statt neue Plätze zu erschließen, werden erst einmal jene bebaut, die teils seit Jahrzehnten brach liegen. So sei das statistische Landesamt zu der Erkenntnis gekommen, dass Flächen – Beanspruchung und wirtschaftlicher Erfolg in Bretten in einem besonders günstigen Verhältnis zueinander stehen, begründet der Oberbürgermeister die erste Einladung zu einem entsprechenden Vortrag, den er im vergangenen Jahr in der Stuttgarter Universität hielt. Das Amt hatte Bretten einen Flächenverbrauch in ähnlicher Größenordnung bescheinigt wie einer „kompakten “ Stadt vergleichbarer Größe. Dabei besteht Bretten aus zehn separaten Stadtteilen, die alle ihre eigenen Infrastruktur-Einrichtungen haben wie etwa Friedhöfe oder Sportplätze.

Daten und Fakten zum Brettener Flächen- Management hat Metzger zu einer Computer- Präsentation zusammenstellen lassen. Die will er nicht nur auswärts den Experten vorführen, sondern demnächst auch den Bürgern seiner Stadt zeigen, kündigt er an.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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Eine Antwort zu In Bretten wurden viele Forderungen schon umgesetzt

  1. mm sagt:

    Was für einen Bären bindet Metzger den „Experten aus Verwaltung und Wissenschaft“ demnächst auf, über den „Brettener Weg“. Eine aus dem Neolithikum bekannte Ansiedlungsstrategie : Rodung ?? Volksverdummung ist noch ein schwacher Ausdruck für diese Dreistigkeit.

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