Große Pläne spalten die Nachbargemeinden

Ölbronn-Dürrn, Kieselbronn und Neulingen im Clinch: Verkehrsprobleme und Gewerbegebietshoffnungen

ÖLBRONN-DÜRRN. Die jüngste Ölbronn-Dürrner Ratssitzung beschäftigte sich mit der Problematik der Gemeiden Neulingen und Kieselbronn bei der Ausweisung von Gewerbeflächen. Die Gemeinde Neulingen wünscht östlich der Bundesstraße 294 und nördlich des künftigen Pforzheimer Gewerbegebiets Buchbusch in der Katharinentaler Senke ein fünf Hektar großes Gewerbegebiet. Das Pforzheimer Gewerbegebiet Buchbusch umfasst 60 Hektar und liegt nördlich der Autobahnausfahrt Nord. Kieselbronn dagegen befürchtet Lärm und Gerüche durch vorherrschende Westwinde und spricht sich gegen eine Bebauung aus.

Die Gemeinde Neulingen, durch Bürgermeister Heinz Raißle und Planerin Monika Daldrop-Weidmann vor dem Ölbronn-Dürrner Gremium in der jüngsten Sitzung vertreten, versuchte anhand eines Gutachtens die Strukturschwäche der Gemeinde und des Verwaltungsverbandes darzustellen. Nicht von ungefähr befinden sich zwei Gemeinden des Verwaltungsverbands unter den letzten aller 28 Enzkreisgemeinden im Verhältnis der Arbeitsplätze pro 1000 Einwohner und der Arbeitsplätze je Hektar Markungsfläche.
Ölbronn betroffen

Angesichts der Finanzlage bei Bund, Ländern und Gemeinden kommt mit Sicherheit eine Ortsumgehung Bauschlott nicht in den nächsten zehn bis 15 Jahren. Auch die geplante Brücke von Ruit nach Knittlingen zum dortigen interkommunalen Gewerbegebiet wird nicht gebaut. Der Verkehr aus Richtung Bretten nach Pforzheim wird in erster Linie, wenn es zu anderen Gewerbeflächen geht, durch Bauschlott und Ölbronn fließen.

Alle Bestrebungen Neulingens, im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit Gewerbeflächen zu realisieren, waren erfolglos, so Bürgermeister Heinz Raißle am Ölbronn-Dürrner Ratstisch. Selbst die Bemühungen, gemeinsam mit der Stadt Knittlingen zu einer tragfähigen Lösung des Gewerbegebietsproblemes zu kommen, sind aus Neulinger Sicht zumindest kurz- und mittelfristig nicht Erfolg versprechend. Erfreulicherweise habe sich in den letzten Jahren die Haltung der Stadt Pforzheim im Hinblick auf eine Zusammenarbeit bei der Gewerbegebietserschließung geändert. Es gebe daher die Möglichkeit, gemeinsam mit der Stadt Pforzheim ein Gewerbegebiet östlich der B 294 am Rand der Katharinentaler Senke zu erschließen. Es füge sich günstig nördlich an das bereits in der Planung befindliche Gewerbegebiet Buchbusch der Stadt Pforzheim an.

Gemeinsam mit der Stadt Pforzheim könne man die Entwässerung im Gewerbegebiet Buchbusch vollziehen. Im Ölbronn-Dürrner Ratsgremium hingegen war man leicht verunsichert, zumal die Gemeinde Neulingen vor Jahren noch auf eine reine Wohngebietsbebauung mit dem Maulbronner Weg pochte.
Im Verwaltungsverband Bauschlotter Platte hat die Gemeinde Neulingen vier, Kieselbronn drei und Ölbronn-Dürrn zwei Stimmen. Bei einer Kampfabstimmung würde Neulingen mit einer Stimme unterliegen.
Mehrheitlich lautete der Ölbronn-Dürrner Ratsbeschluss mit der Empfehlung in die Verwaltungsverbandssitzung am 23. März zu gehen, an der alten Beschlusslage fest zu halten. Sie besagt inhaltlich eindeutig, dass nördlich der Autobahn und dem Neulinger Wald kein Gewerbe angesiedelt wird. Da Bürgermeister Heinz Raißle aus Neulingen die Belange aus seiner Sicht dem Ölbronn-Dürrner Ratsgremium vorbrachte, soll Bürgermeister Heiko Faber ebenfalls die gleiche Möglichkeit haben, die Dinge aus der Sicht seiner Gemeinde darzustellen.

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