Am Alex soll es künftig links herum gehen

Plan zur Entlastung der Brettener Innenstadt / Planer möchten 2005 bauen
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier

Bretten. Der Alexanderplatz, die verkehrsreichste Kreuzung Brettens im Westen der Stadt, kann möglicherweise im kommenden Jahr umgebaut werden. Wichtigster Bestandteil des Projekts, das das Regierungspräsidium erarbeitet hat und das am kommenden Dienstag dem Gemeinderat im Rahmen eines Plan-feststellungsverfahrens vorgestellt wird, ist eine Linksabbiegespur für den auf der B 35 von Osten kommenden Verkehr in die Melanchthonstraße. Eine solche Abbiegespur wird in Bretten schon lange fordert, um den in die Weststadt und in Richtung Pforzheim fließenden Verkehr nicht mehr durch die Stadtmitte führen zu müssen. (Siehe Kommentar.)

Der jetzt vorliegende Plan würde rund 1,4 Millionen Euro kosten, erklärte Eberhard Wiehl, Straßenplaner beim Regierungspäsidium Karlsruhe. Angestrebt werde, dass dieses Geld im nächsten Jahr zur Verfügung gestellt wird. In rund neunmonatiger Bauzeit könnte das Vorhaben dann realisiert werden.
Einfach eine zusätzliche Spur für Linksabbieger anzulegen, ist am Alexanderplatz jedoch nicht möglich. Mit knapp 35 000 Fahrzeugen pro Tag ist die Kreuzung schon jetzt so stark belastet, dass die Grünphasen kaum mehr ausreichen, um zu Spitzenzeiten keine Staus entstehen zu lassen. Bei einer zusätzlichen Ampelphase für Linksabbieger steht für den Geradeaus-Verkehr noch weniger Zeit zur Verfügung.

Deshalb sieht der Plan des Regierungspräsidiums nun jeweils zwei Geradeaus-Spuren vor: In der selben Zeit können dann doppelt so viele Autos die Kreuzung passieren. Rechnerisch würde das dann für etwa 42 000 Fahrzeuge pro Tag ausreichen – ein Wert, der nach den aktuellen Prognosen um das Jahr 2010 erreicht sein wird, wie Ulrich Braun, Chef des Brettener Stadtplanungsamtes, erläutert. Der jetzt vorliegende Plan löse zwar nicht alle Probleme am Alexanderplatz, räumt der Stadtplaner ein. So werde es auch künftig nicht möglich sein, von Westen kommend nach Diedelsheim einzubiegen. Aber er habe einen großen Vorteil: Er kann relativ schnell verwirklicht werden. „Mir wäre es lieb, wenn der Knotenpunkt 2005 umgebaut werden könnte“, erklärt Ulrich Braun. Vor allem der vom Osten und Norden kommende Schwerverkehr in Richtung Pforzheim wäre dann aus der Innenstadt heraus.

Die Bundesstraße 35, die sich heute am Alexanderplatz auf maximal drei Fahrspuren aufweitet, wird nach dem vorliegenden Plan künftig bis zu fünf haben. Der dafür erforderliche Platz wird auf der Diedelsheimer Seite bereit gestellt. In Höhe Kaufland soll die Böschung abgegraben werden, auf der anderen Seite wird ein Teil des dortigen Werkstatt-Geländes gebraucht. Die Grundstücksverhandlungen sind hier noch nicht abgeschlossen. Die Verbreiterung der B 35 beginnt etwa in Höhe der Fußgängerbrücke zur Diedelsheimer Höhe und endet auf der anderen Seite der Kreuzung ungefähr bei der Einfahrt in das Tankstellengelände. Auch die Melanchthonstraße soll zwischen Silcherweg und Alexanderplatz breiter gemacht werden, damit dort künftig die Autos auf zwei parallelen Spuren nach links in Richtung Karlsruhe/Bruchsal abbiegen können.
Der Umbau des Alexanderplatzes könnte ohne allzu große Verkehrsbehinderungen realisiert werden, sagt Straßenplaner Wiehl. Denn so lange die zusätzlichen Spuren angelegt werden, können die Autos auf den vorhandenen Spuren rollen. Eine Totalsperrung, wie ein Tunnelbau sie erfordern würde, ist nicht nötig.

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