Überbauung: „Das geht so nicht weiter“

ENZKREIS/PFORZHEIM/CALW. In der Region sind zwischen 1997 und 2001 insgesamt 5,3 Hektar pro Tag versiegelt worden. Waren im Jahr 1930 erst 8577 Hektar und damit 3,67 Prozent der Gesamtfläche überbaut, so hat sich diese Zahl von 13 113 Hektar im Jahre 1966, auf 16 610 Hektar 1989 und 19 626 Hektar 1998 erhöht. Das sind 8,39 Prozent der Region. Für 2015 werden 22 136 Hektar Baufläche und damit 9,46 Prozent prognostiziert.

Diese Zahlen nannte Verbandsdirektor Jens Kück der PZ auf Anfrage, im Nachgang zur Präsentation einer 124-seitigen Broschüre, mit deren Hilfe der Regionalverband für alle 71 Städte und Gemeinden von Sternenfels bis Alpirsbach und für alle Verwaltungsräume auflistet, wie der Flächenverbrauch zwischen 1930 und 1998 zugenommen hat. Gleichzeitig wird beschrieben, wie sich die Überbauung bis 2015 darstellen könnte.

Bei der Vorstellung des Werks machten Regionalverbands-Vorsitzender Heinz Hornberger (CDU) und Verbandsdirektor Jens Kück (SPD) deutlich, dass mit der Natur sensibler als bisher umgegangen werden muss. Hornberger: „Der landespolitische Wille ist es, Grünzäsuren etwas schärfer als bisher zu handhaben.“ Kück: „Es gibt noch zu viele Bürger und Kommunalpolitiker, die glauben, an Ortsrändern auf Teufel komm raus bauen zu können.“ Doch das könne so nicht weitergehen. Beide engagieren sich für bauliche Konzentrationen an S-Bahn-Haltestellen. „Noch stärker ist das Flächenwachstum in den Regionen Neckar Alb mit Reutlingen und Tübingen und im Mittleren Neckarraum mit Stuttgart, wo die Bebauung zwischen 1930 und 1998 nicht um das Zwei- sondern um das Zweieinhalbfache angewachsen ist,“ zieht Kück Vergleiche. Dafür sei der Flächenverbrauch in Ostwürttemberg, Franken mit Heilbronn, Donau-Iller mit Ulm und Bodensee-Oberschwaben geringer als im Nordschwarzwald ausgefallen.

Die Broschüre besteht weitgehend aus Diagrammen, Tabellen und Plänen. Für alle 71 Städte und Gemeinden wird der Flächenverbrauch genannt, wobei wir beispielhaft Birkenfeld aufführen: 1939: 129,9 Hektar Überbauung, 1966: 223,1 ha, 1977: 271,1 ha, 1989: 278,7 ha, 1998: 316,6 ha, bis 2015: 358 ha, davon Siedlung genehmigt: 6,6 ha, Siedlung geplant 11,2 ha, Gewerbe genehmigt 0,8 ha, Gewerbe geplant 22,8 ha.

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