Leserbrief : Eine Bilanz hat zwei Seiten

Zu den Jahresbilanzen der beiden städtischen Immobiliengesellschaften:
Nach dem Bericht gehört die Stadt Bretten, nach Immobilienbesitz, zu den ganz Reichen. Ob in Baden-Württemberg oder in der Bundesrepublik ist aus dieser Behauptung leider nicht ersichtlich. Es wäre außerdem in jetziger Situation müßig zu diskutieren und nachzufragen, ob sich bei der Finanzierung über die Schweizer Franken um Währungs- und bei Grundstücken und Immobilien um andere Spekulationen (wie scheinbar manche Brettener schon woanders praktizierten) handelt?
Zu jeder seriösen Bilanz-Erläuterung gehört jedoch auch die Passivseite. Dort befinden sich auch die Schulden der Gesellschaft. Deshalb muss man dem Bilanzvolumen der Kommunalbau GmbH und der Städtische Wohnungsbau GmbH von rund 44,5 Millionen Euro auf der Aktivseite auch die Schulden von über 43 Millionen Euro auf der Passivseite dagegenstellen. So kann jetzt jeder Laie feststellen, dass der gesamte Besitz im Ernstfall nicht der Stadt, sondern den Banken (Gläubigern) gehört.

Es bleibt nur zu hoffen, dass sich der Gemeinderat aller Konsequenzen bewusst ist, nachdem er die Entlastung der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat erteilt hat. Aber wie sagte der Stadtrat Harald Müller so schrecklich ernüchternd: „Wenn es schief geht, hat der Steuerzahler die Zeche zu zahlen.“ Mensch, das sind doch wir, Bürger aus Bretten – obwohl es im Prinzip nur die Verantwortlichen bezahlen müssten!

Franz Cizerle
Fichteweg 8
Bretten

Anm.: Der rot markierte Text wurde nicht abgedruckt

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

• Größte Sorgen sind wenig Platz und zuviel Verkehr - 1988
• Bretten und Gondelsheim sollen weiter wachsen - 2004
• Vorsorglich - 2004