Beim Nutzen von Brachen Spitze

Bretten belegt im bundesweiten Wettbewerb „Zukunftsfähige Kommune“ Platz drei
Die Auslober des Wettbewerbs, unter anderem die Deutsche Umwelthilfe und die GP Forschungsgruppe München, offerieren Preise und Urkunden in Zeiten leerer Kassen aber nur noch für die beiden Erstplatzierten. Absolute Spitze ist Bretten bei der Wiedernutzung von Brachflächen. Bei der geringsten Anzahl der Wohngeld-und Sozialhilfeempfänger sichert sich die Stadt jeweils Platz zwei, ebenso wie bei den Zahlungen von Sozialhilfe und bei der Qualität ihrer Fließwässer. Und immerhin Rang drei kann Bretten bei der Versorgung mit Kindergartenplätzen verbuchen.

An dem interkommunalen Vergleich haben sich in dem entsprechenden Einwohnerzahlenbereich 33 Städte beteiligt. „Die Vermutung liegt nahe, dass dies nicht die strukturschwächsten sind, sondern die, die etwas vorzuzeigen haben“, rückt Stadtbaudirektor Gunter Lange, zuständig für den Agenda-Prozess in Bretten, das Gewicht der eher bescheiden anmutenden Teilnahme zurecht. Brettens Oberbürgermeister Paul Metzger reagiert auf das Ergebnis der zweiten Brettener Beteiligung zwar auch nicht ohne Stolz, aber doch eher gelassen und nüchtern: „Man müsste da schon einiges an dieser Auswertung hinterfragen. Aber für mich ist es wichtig, dass wir in Ermangelung eines eigenen Statistischen Amtes auf diese Weise eine Datensammlung aufbauen können. Wichtig ist mir auch, auf dieser Basis den Ämtern sagen zu können: Dem müssen wir nachgehen, hier muss noch etwas getan werden.“

Getan werden, das belegt der Wettbewerb, muss trotz der erfolgreichen Ansiedlungspolitik noch etwas im Bereich Arbeitsplätze. Nur auf Rang 30 landet Bretten nämlich mit einer „unausgeglichenen Wirtschaftsstruktur“. So gibt die Auswertung dem Oberbürgermeister und seiner Forderung nach neuen Flächen für Industrie und Gewerbe gerade zu einem Zeitpunkt Recht, an dem eine heftige Diskussion um ein neues Gewerbegebiet durch die Bürgerinitiative Rüdtwald entfacht worden ist.

„Die Auswertung beweist, unser Nachholbedarf liegt im gesamten Spektrum der Wirtschaft“, bringt es Metzger auf den Nenner. “ Wir sind bei der Anzahl der Arbeitsplätze absolut unterdurchschnittlich, und auch deren Ausgewogenheit bei Ansiedlungsunternehmen muss nachgefragt werden.“

08.10.2003 01:00

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