Wird Rüdtwald zur Gewerbefläche?

Wird der Rüdtwald zu einer Gewerbefläche? Unter anderem mit diesem Thema befasste sich der Brettener Gemeinderat im nichtöffentlichen Teil der Sitzung am Dienstagabend. Die BNN sprachen mit Oberbürgermeister Paul Metzger (CDU) über mögliche Alternativen zur „angedachten“ Abholzung des Rüdtwaldes.

BNN: Was hat der Gemeinderat gestern hinter verschlossenen Türen in der Frage neuer Gewerbeflächen beschlossen?
Metzger: Der Gemeinderat hat sich gestern zum zweiten Mal mit der Umweltverträglichkeitsstudie über die drei untersuchten Gebiete auf Gemarkung der Stadt Bretten ausgetauscht und die weiteren Beratungen festgelegt. Demnach werden die jetzt bekannten Erkenntnisse nach den Sommerferien den Bürgern vorgestellt und dann am 23. September öffentlich beraten.

BNN: Favorisieren Sie noch den Rüdtwald als Gewerbefläche?
Metzger: Wir haben erfolgversprechende interkommunale Gespräche laufen und wir orientieren uns – wie die Nachbargemeinden auch – am Eigenbedarf und am interkommunalen Bedarf für den Mittelbereich inklusive Gondelsheim und Knittlingen. Für Bretten wird es so sein, dass wir nach allen bisherigen Kriterien von Seiten der Verwaltung eine Erweiterung des Industriegebietes in Teilen des Rüdt-walds für den Eigenbedarf vorsehen.

BNN: Warum erweitert man nicht das Gebiet im Bereich der Gewanne „Knittlinger Berg“, „Seeshälde“ und „Hergottsäcker“ und lässt den benachbarten Rüdtwald stehen?
Metzger: Da spielen viele Dinge hinein, unter anderem auch versorgungstechnische. Aber in der Summe gibt es noch keinen fixierten Standort. Absolut noch keinen. Auch nicht, was die Größe angeht. Das wird im Planungsverfahren – auch mit der Bürgerbeteilung – letztendlich fixiert.

BNN: Könnte es also durchaus sein, dass der Rüdtwald nicht abgeholzt wird?
Metzger: Wir werden zeigen, was für die Entscheidung aus unserer Sicht wichtig ist: Das ist die Ökologie, das Landschaftsbild, die Verkehrserschließung und – viertens – der finanzielle Aspekt.

BNN: Eine Verkehrserschließung wäre am Knittlinger Berg doch auch möglich. Und was die Ökologie betrifft, würde dann ja der Rüdtwald stehen bleiben – und es wäre kein Wahlkampfthema mehr.
Metzger: Wir werden nicht nur mit flachem Planpapier, sondern auch visuell aufzeigen, was es bedeuten würde, wenn das Gebiet dort oder dort oder dort platziert ist. Und dies gilt für die Gebiete Diedelsheimer Dreieck genauso, wie für den Rüdtwald und Bereiche vor dem Rüdtwald. Wir visualisieren natürlich auch das mit Knittlingen besprochene Gebiet dort. Das muss man insgesamt abwägen und dann-hoffe ich, dass eine mehrheitsfähige Entscheidung getroffen wird. Jeder Eingriff in die Landschaft, egal, ob auf Flur oder auf Waldgrundstücken, bedeutet einen Eingriff in die Natur. Und wenn man ein Gewerbegebiet auf der Anhöhe platziert, wird die Sicht auf die Landschaft nicht schöner.
Deshalb haben wir am Dienstagabend auch einvernehmlich den Bereich Schwarzerdhof ausgeklammert, weil das das Landschaftsbild zu sehr beeinträchtigt hätte. Dort wäre auch die Verkehrserschließung sehr schlecht gewesen.

tk.

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