Leserbrief : Hat man alle Möglichkeiten geprüft?

Zum Artikel „Sind Arbeitsplätze schützenswerter als eine intakte Natur?“ erreichte uns diese Zuschrift:

Natürlich möchten wir möglichst Vollbeschäftigung und brauchen auch Fläche zur Ansiedlung von Industrie. Ist die Beurteilung, dass die Landschaft beim Diedelsheimer Dreieck schützenswerter als der Rüdtwald ist, berechtigt? Die Frage ist aber auch wie viel und welche Fläche soll verwendet werden? Hat man alle Möglichkeiten ernsthaft geprüft?
Zum Beispiel sind in Knittlingen an der B 35 bis an die Markung Bretten reichend 60 Hektar für ein Interkommunales Industriegebiet ausgewiesen – und hier bestehen reelle Chancen, dass sich Bretten beteiligen kann. Entsprechende offizielle Kontakte bestehen aber seit zwei Jahren nicht mehr. Warum ist man von Brettener Seite an einem gemeinsamen Vorgehen nicht interessiert? Ist es fehlende Teamfa-higkeit oder will man nur das Rüdtwald-Projekt verwirklicht sehen?

Vor einigen Jahren wurde – um ein Rosen-gärtchen anzulegen – ein Teil des alten schönen Baumbestands im neuen Friedhof abgeholzt. Sofern weiterhin von Seiten der Stadt die gleiche Sensibilität für den Natur- und Baumbestand besteht, ist die Nutzung des Rüdtwalds als Industriegebiet verlockend, da der Grund und Boden in deren Besitz ist und somit Erlöse sowohl durch den Holzverkauf als auch durch den Landverkauf erzielt werden können.
Nicht nur der Regenwald in Brasilien, sondern auch unsere eigenen Wälder sind in gleicher Weise schützenswert. Zu berücksichtigen ist zudem, dass eine über Jahrtausende sich entwickelnde Lebensgemeinschaft vieler Tiere für immer zerstört würde. Dass das Hochwas-serrisiko steigen kann, ist hinlänglich bekannt. Die Behandlung der Problematik sollte eigentlich in öffentlichen Gemeinderatssitzungen behandelt werden. Alle Alternativen für die Industrieansiedlung, die möglich sind, sind sorgfältig zu prüfen. In einer Bürgerversammlung sollten diese vorgestellt und auf Vorschläge der Bürger eingegangen werden. Danach wäre eine Bürgerbefragung abzuhalten – mit einfacher und nicht komplexer Fragestellung.
Dr. Frank Altenstetter
Kurpfalzstraße 9
Bretten

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