Leserbrief : Kritik am Gemeinderat war unberechtigt

Zur Berichterstattung über die jüngste Gemeinderatssitzung in Bretten (BNN vom 22. Mai) äußert sich dieser Leser:
Seit vielen Jahren besuche ich sporadisch die Gemeinderatssitzungen und war dieses Mal von der Reaktion, Vehemenz und der Einsicht einiger Damen und Herren des Rates positiv überrascht. Die berechtigte Sorge um die zwei Millionen Euro (oder mehr) zusätzliche Schulden wurde zwar niedergebrüllt, aber das ist scheinbar das einzige Mittel gewesen, um den Beschluss, durch oft wiederholten Vorwurf der Erpressung, trotzdem so durchzusetzen. Der Umgang mit seinen Mitmenschen ist anders -und die treuhänderische Verwaltung von deren Geld auch.

Dabei ist – vor dem Hintergrund der eigenen Haushaltssperre (die Zahlen werden zwischen fünf und 20 Prozent angegeben), der Schuldenfalle (Zitat: „Wir müssen mit neuen Krediten die Zinsen bezahlen.“), leeren Schulräumen, nicht zugesicherten Zuschüssen von 90 Prozent und kurz vor der Sitzung bekanntgegebener Haushaltssperre des Landes von 100 Millionen Euro die Reaktion der wenigen realitätsbezo-genen Räte mehr als nachvollziehbar.
Wenn in Diedelsheim leere Schulräume stehen, dann wäre die Auslastung innerhalb der Stadt für die Schüler weniger belastbar als für die, die aus Bauschlott, Jöhlingen oder sonst woher nach Bretten fahren müssen. Wie sagte einer der Stadträte sinngemäß treffend: „Die Pisa-Resultate werden nicht von Schulräumen beeinflusst.“
Ob außerdem die Steuerzahler, die die Finanzlage der Stadt nicht interessiert, sich dessen bewusst sind, dass sie noch lange Zeit -nachdem ihnen die Steuer nicht nur die Butter vom Brot weggefressen hat – immer noch die üppigen Gehälter derer, die sie die ganze Zeit herumkommandieren und die bevorstehende Finanzkatastrophe mit verursacht haben – bezahlen müssen, ist allerdings zu bezweifeln.

Franz Cizerle
Fichteweg
Bretten

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