Brettener Landwirte : Wir müssen einiges Klarstellen

Leserbrief zu „Landwirte und OB suchen den Ausgleich“:

Die Landwirte der Großen Kreisstadt Bretten sind im Normalfall ruhige Bürger und wenden sich wenig an die Öffentlichkeit. Doch wenn hier negative Aussagen über die Bauern gemacht werden, so müssen wir uns doch wehren und einiges klarstellen und erläutern.

    1. Die Bauern erkennen an, dass die Stadt Bretten 200 Hektar Fläche gekauft hat. Dies hat die Stadt nach gesetzlichen Vorgaben tätigen müssen, wenn landwirtschaftliche Betriebe durch Straßenbau, Industrieansiedlung massiv in ihrer Existenz bedroht sind. Dies war in Gölshausen der Fall.
    2. Landwirtschaft hat etwas mit wirtschaften zu tun, also einen Gewinn erzielen, um die Familie ernähren zu können. Nur, wenn der Pachtpreis für die in Gondelsheim erworbenen Flächen je Hektar 150 Prozent höher liegt als in Bretten ist die Wirtschaftlichkeit erheblich eingeschränkt.
    3. Guter Ackerboden ist nicht vermehrbar! Ein anderer Landwirt hat aufhören müssen damit die Brettener Bauern die Fläche in Gondelsheim bewirtschaften können.

Die Bauern haben sich in den letzten Jahren nie gegen Industrie, Gewerbe und Wohngebiets- ausweisungen gewehrt, doch jetzt stehen wir mit dem Rücken zur Wand und wehren uns gegen „Prestige“-Projekte. Wir sind keine Minderheit, denn viele Bürger und gesellschaftliche Gruppen unterstützen uns in unserem Anliegen, den Flächenverbrauch der Stadt auf das Notwendigste zu beschränken.
Verwundert hat uns hierzu die Aussage von OB Metzger am 18. März vor 23 anwesenden Landwirten, dass wir uns keine Sorgen machen sollten, denn er selbst glaube nicht, dass die Stadt bei 28 Bewerbern den Zuschlag für die Gartenschau bekommt! Diese kleine Minderheit produziert für die Mehrheit hochwertige Nahrungsmittel und gewährleistet eine gepflegte Kulturlandschaft, die alle Bürger zur Naherholung nutzen und brauchen. (Ein Landwirt ernährt heute zirka 130 Menschen.)

Bisher waren alle gesellschaftlichen Gruppen in der Stadt vertreten. Die Landwirte, die fest mit unserer Heimat und dem Boden verwurzelt sind und nachhaltig wirtschaften, sollen künftig nicht mehr dazugehören? Unsere Landwirte sind es, die mit ihrer täglichen Arbeit eines der wertvollsten Güter der Menschheit, den Boden, schützen, weil er ihr täglich Brot ist. Durch die Bewirtschaftung erhalten wir somit dieses hohe Gut, nämlich die natürliche Lebensgrundlage der Menschen und Tiere, für nachfolgende Generationen – Wollen wir das nicht alle?

Kreisbauernverband
Karlsruhe e.V
Lanzstr.10
Gewerbepark Rot-Malsch

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Natur / Umwelt, Wirtschaft abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert