Schlechte Karten für Brettens Straßenprojekte

OB: Gehe Klinken putzen
Schlechte Karten für Brettens Straßenprojekte

Bretten (ba). „Weiterer Bedarf“ – so hat das Berliner Verkehrsministerium diese Woche nicht nur das Projekt Südwesttangente eingestuft, sondern auch den bereits gesichert geglaubten Ausbau der B-35-Nordumgehung samt Umgestaltung des Alexanderplatzes. Dies bedeute nicht nur, dass vor 2015 kein Geld für diese Vorhaben zur Verfügung steht, sondern auch, dass diese Straßen noch nicht einmal geplant werden dürften. Da tröstet es Oberbürgermeister Metzger und Stadtplaner Braun wenig, dass nun auch die Umgehungsstraßen für Bauschlott und Jöhlingen-Berg-hausen die gleiche geringe Priorität haben.

Endgültig ist die Berliner Entscheidung allerdings noch nicht. Jetzt geht die Liste zurück in den Länder, anschließend hat der Bundestag das letzte Wort zu sprechen. Paul Metzger hofft, bis dahin die Position Brettens noch verbessern zu können. „Ich gehe Klinken putzen“ kündigte er an. Vor allem bei Abgeordneten und Behörden und Ministerien will er dafür werben, die dringenden Brettener Projekte höher einzustufen. Und notfalls auch Druck ausüben. Als Untere Verkehrsbehörde könnte die Stadt ein Verbot für Lastwagen in der B-294-Ortsdurchfahrt zu erlassen versuchen.

Argumente für den vordringlichen Straßenbau in und um Bretten haben Metzger und Braun zur Hand: Etwa, dass der Alexanderplatz nach der Prognose 2010 täglich fast 46 000 Fahrzeuge verkraften müsste – so viel wie eine Autobahn. Selbst wenn er noch eine Linksabbiegespur bekäme, wäre seine Kapazität in acht Jahren erschöpft, rechnet Planer Braun vor.

Sollte sich die Einstufung von B 35 und Südwestanbieter als „vordringlicher Bedarf“ dennoch nicht realisieren lassen, will Metzger wenigstens erreichen, dass schon vor 2015 geplant werden darf. Zugleich will er prüfen lassen, ob die Südwesttangente notfalls von der Stadt selbst gebaut werden könnte, mit Zuschuss nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz.

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