Leserbrief : Hat die Stadt alle Aspekte bedacht ?

Zur Bewerbung Brettens um die Landesgartenschau 2012:

Nun steht es schon zum zweiten Mal in den Brettener Nachrichten, dass die Stadt sich um die Ausrichtung der Landesgartenschau beworben hat. Also wird es wohl im Gemeinderat gut überdacht worden sein. Leider gaben die Artikel wenig Auskunft darüber, wie es eigentlich bezahlt werden soll. Hat der Gemeinderat bedacht, dass diese Großanlage auch nach der Gartenschau erhalten werden muss? Wie will er das bewerkstelligen, wenn die Stadt nicht einmal in der Lage ist, das kleine Wäldchen im Hausertal zu pflegen?

Dort gibt es nur einen einzigen Weg, den ein alter Mensch aber mit Krücken oder einem Gehwagen bei dieser Witterung nicht begehen kann, denn lose Äste und zentimeterdickes Laub lassen einen gefahrlosen Durchgang nicht zu. Ich würde gerne meinen behinderten Mann mit dem Rollstuhl dort durchschieben, leider nicht möglich, denn schon auf der befestigten Straße vor dem Wäldchen müsste ich durch Schlamm und Dreck waten.
Die Stadt ist also nicht einmal in der Lage hier für Erhaltung oder vielleicht sogar für Ausbau und Pflege zu sorgen, wie will sie denn die Großanlage bewältigen?
Hat die Stadt sich einmal in der Bundesrepublik bei den Städten umgeschaut, wo diese Landesgartenschau bereits gelaufen ist? Ich kann mindestens zwei Städte nennen, in denen diese Sache ein Flop war, und zwar Oberhausen und Mühlheim in Nordrhein Westfalen. Was passiert, wenn das Wetter Kapriolen schlägt? Was, wenn die Besucherzahlen erheblich unter der Schätzung zurückbleiben? Hat die Stadt das Geld, die Anlage danach so zu schützen, dass sie nach dem Großereignis nicht eine Müllhalde wird? Oder ruft sie dann ein weiteres Mal die Schulkinder auf, den Dreck der herumlungernden Bürger zu beseitigen?
Wäre es nicht klüger, das Geld, das die Stadt selbst aufbringen muss, in vorhandene oder in kleinere Projekte zu stecken? Auch die machen unsere Stadt attraktiver. Es soll sich doch für die Menschen lohnen, nach Bretten zu kommen, oder sehe ich das falsch? Im Moment lohnt es sich sicher nicht besonders. Außer, die Menschen sind daran interessiert, die monatelang, wenn nicht gar jahrelang bestehenden Baustellen zu bewundern. Wie wäre es mit etwas weniger Schau und mehr Substanz?

Elisabeth Sinn
Am Hagdorn 3
Bretten

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