Leserbrief : Gartenschau ist nur bei gesunder Finanzlage sinnvoll

Zum Beschluss des Brettener Gemeinderats, sich für die Landesgartenschau 2012 zu bewerben:

Eine Landesgartenschau ist sicher für viele Gemeinden eine Bereicherung, aber nur dann sinnvoll bei gesunder Finanzlage und bei Verfügung von ausreichend geeigneten Flächen. Diese Voraussetzung ist aber bei uns offen-
sichtlich nicht der Fall. So wird jetzt zudem jetzt auch noch völlig realitätsfremd der Brettener Bevölkerung suggeriert, mit der Durchführung der LGS andere Projekte gleich mit lösen zu können, wie Erschließung eines neuen Baugebiets in St. Johann für zirka 1800 Einwohner, Bachbettsanierung, Hochwasserschutz, Umgehungsstraße usw., so als wenn diese Projekte mit der Durchführung der LGS im Zusammenhang stehen.

Nur am Rande wird erwähnt, dass mit maximal 3,8 Millionen Euro eine LGS bezuschusst wird. So ist allein die Durchführung einer LGS immer eine hoch defizitäre Angelegenheit, die zum Beispiel von der Stadt Ettlingen auf zirka sieben Millionen Euro angenommen wird.

Wäre es nicht besser, zuerst den bestehenden landschaftlichen Erholungswert zu schützen. Man denke nur an die Baumfällaktion im neuen Friedhof und die vorgesehene Teilzerstörung des Rüdtwald. Während in Gemeinden im Brettener Umland, die nicht so verschuldet sind, Maßnahmen bis zu Haushaltssperren getroffen werden, soll in Bretten immer weiter mit hohen Kosten vergrößert, überbaut und verändert werden, unter Außerachtlassung der drohenden Schuldenfalle und des Landschaftsverbrauch.

Nicht sparen sollte man allerdings, wenn es um Bildung und damit um die Zukunft unsere Kinder geht.
So war es richtig, Geldmittel für die Einrichtung von Ganztagesschulen zur Verfügung zu stellen. Wie schön wäre es allerdings, wenn wir die Millionen, die für einen Ableger einer ausländischen Uni als reines Prestigeobjekt ausgegeben wurden, für die Bildung unserer Kinder zusätzlich zur Verfügung hätten. So ist es jetzt an der Zeit, bevor weitere größere Ausgaben wie für eine kostenträchtige LGS vorgesehen sind, von Seiten der Stadt die
finanzielle Situation offen zu legen und darzustellen, ab wann die erschreckend ständig zunehmende weitere Verschuldung beendet wird und mit deren Abbau begonnen wird, damit auch der Bürger erkennen kann, welcher finanzieller Spielraum eigentlich noch besteht.

Dr. Frank Altenstetter
Kurpfalzstraße 9
Bretten

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