Leserbrief : Nur Herumdoktern an Symptomen

Zum Bericht „Hochwasserschutz wird zu einem brandaktuellen Thema“ vom 13. August:
Künftige Hochwasserschäden zu vermeiden hat sich Oberbürgermeister Metzger also auf die Fahnen geschrieben. Er möchte die Erschließung neuer Baugebiete mit Hochwasserschutzmaßnahmen verbinden, um Katastrophen wie in den vergangenen Tagen zu vermeiden. Dabei müsste gerade ihm als Kommunalpolitiker bekannt sein, dass er mit solcherlei Maßnahmen auf die Dauer das Gegenteil bewirkt.

Die Ursachen dieser Katastrophen liegen woanders: Wegen der fortgesetzten rücksichtslosen Verbauung von Naturflächen kann das Wasser bei starken Regenfällen nicht mehr versickern. Dazu kommt, dass versiegelte Flächen sich bei Sonnenschein stark aufheizen, wodurch sich die Temperatur- und Windverhältnisse ändern. Außerdem wird für Autos, Heizungen, Stromerzeugung und Industriebetriebe viel Energie benötigt und damit das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid freigesetzt. Dadurch ändert sich langfristig das Klima. Stürme und Unwetter nehmen zu.
Also kann der Bau von Regenrückhaltebecken nur ein Herumdoktern an Symptomen sein. Denn mit jedem Neubaugebiet, jeder neuen Gewerbefläche, jedem zusätzlichen Straßenkilometer wird das Weltklima weiter angeheizt und so Sturm- und Hochwasserkatastrophen der Nährboden bereitet.
Zu dieser fatalen Entwicklung werden auch künftig Bretten und die umliegenden Gemeinden beitragen, falls sie ihre städtebauliche Wachstumspolitik nicht umgehend einstellen. Die bereits mehrfach erhobene Forderung des BUND und anderer Naturschutzverbände, keine weiteren Naturflächen mehr zu versiegeln, wurde von den Kommunalpolitikern bisher immer ignoriert.

Gerhard Dittes Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Ortsgruppe Bretten

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