Leserbrief: Parker hemmen den Verkehrsfluss

Zu den Verkehrsproblemen in der Brettener Kernstadt meint der Autor dieses Leserbriefs:
Die Stadt hat in ihrem Amtsblatt eine ganzseitige Serie über die Verkehrskonzeption in Bretten begonnen. Endlich kann man sich als Bürger ein zusammenhängendes Bild von diesem komplexen Thema machen. Es wäre wünschenswert, wenn eine ähnliche Serie zum Thema Stadtentwicklung ebenfalls starten würde, um Fakten, Zusammenhänge und Sachzwänge endlich einmal aus dem Munde der Entscheidungsträger ausführlich und zusammenhängend dargestellt zu bekommen. Für den einzelnen Bürger ist es sehr mühsam, an solche Informationen zu gelangen, die letztendlich vom Bürger bezahlt, für den Bürger erhoben und im Rathaus argwöhnisch bewacht werden. Information ist Macht, aber offene Information und breite Diskussion bringt uns am schnellsten voran.

Die Stadt bestätigt staunend in ihrer Veröffentlichung den dramatischen Anstieg des Verkehrs auf allen innerstädtischen Straßen und verspricht in den kommenden Serien eine Konzeption vorzustellen, die uns eine Perspektive und hoffentlich auch konkrete Termine für die Umsetzung nennt. Die aktuellen Versprechungen wollen nächstes Jahr den Alex umbauen, sofern die Grundstückseigentümer dort mitziehen, die Derdinger Straße an die B 35 anbinden und die zugeparkte Georg-Wörner-Straße mit möglichem Kreisverkehr wieder in das allgemeine Verkehrssystem einbinden. Wir sind gespannt.

Ein ganz entscheidender Punkt ist in der Verkehrsentwicklung bisher überhaupt noch nicht erwähnt worden – der parkende Verkehr. Wenn man der Statistik glaubt, dann steht jedes Auto weit über 90 Prozent seiner seiner Lebenszeit irgendwo herum. Geht man ganz grob von 50 Prozent Ziel- und Quell verkehr in der Innenstadt aus, dann ist das Parkproblem dieser Fahrzeuge um den Faktor 10 grösser als deren kurzfristiges Hin- und Wegfahren. Die Straßen sind überall zugeparkt und verhindern einen gleichmäßigen Verkehr.

In der Medizin würde man von einer akuten Arterienverkalkung sprechen. Brettener Schilderwahn und Einbahnregelungen sind bestimmt nicht die richtige Arznei für eine baldige Gesundung und eine OB-Amtszeit von acht Jahren ist nicht viel, um ein schlüssiges Verkehrskonzept umzusetzen. Nicht die ewigen Erhebungen, Analysen und Gutachten bringen uns voran sondern nur konkretes politisches Handeln. Worauf warten wir?

Stefan Oehler
Melanchthonstraße 5
Bretten

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