Leserbrief : Permanent aufs falsche Pferd gesetzt

Mit den Verkehrsverhältnissen in Bretten setzt sich der Autor dieser Leserzuschrift auseinander:

Wenn ich als Brettener, der sich selbst viel auf den hiesigen Straßen bewegt, die Entwicklung des Verkehrsaufkommens und die Lenkung des Molochs Straßenverkehr in den letzten 30 Jahren betrachte, offenbart sich mir, dass jede Stadtregierung, die seither im Amt war und ist, permanent auf das falsche Pferd gesetzt hat.
Vor mehr als 10 Jahren trug ich unserem agilen OB in seinem Büro meine Ideen für Bretten 1990/2000 vor und versuchte ihn für eine weitsichtige Verkehrsplanung zu erwärmen, allerdings, wie wir heute wissen, ohne Erfolg. Alles, was nach diesem Gespräch in die Wege geleitet wurde, ist meiner Meinung nach Stückwerk und vom Denkansatz her falsch gelaufen.

Hierfür gibt es genügend Beispiele:

1. Innerstädtisch hätte uns nur ein Ring in der Trassenführung Wilhelmstraße/Georg-Wörner-Straße/Reuchlinstraße/Postweg/Bertholdstraße mit entsprechenden Querverbindungen wirksame Entlastung gebracht. Unser alter Stadtkern wäre geblieben, wie wir ihn liebgewonnen hatten, mit einer bereits bebauten Sporgasse und schönen alten Häusern am Engelsberg usw. . .

2. Die Ost-West-Achse B 35 wäre zwischen Gondelsheim und Bretten nach rechts geschwenkt und zum großen Teil unterirdisch verlaufen bis zu einem Knoten in Höhe Abzweig B 294/K 3568 (Sprantal). Weitergeführt über die Querspange zur Ruiter Straße und Wanne untertunnelt, hätte man östlich, zwischen Bretten und Knittlingen, einen weiteren Verteilerknoten einrichten können.

3. Die Nord-Süd-Achse der B 293 hätte sich angeboten, vor dem Gewerbegebiet Gölshausen nach links zu schwenken und teils unterirdisch, niveaugleich dem östlichen Verteiler anzugliedern. Aber nein, man gestattete, dass ein Zickzackkurs mit enormem Landschaftsverbrauch zur Büchiger Landstraße genehmigt wurde, mit einer unsäglichen Behelfsstraße, die geradezu prädestiniert für Unfälle und Behinderungen aller Art ist, was bereits in den BNN zu lesen war.

4. Last but not least die Konzentrierung des Süd-Nord-Verkehrs der B 294 innerhalb Brettens ohne wirksame Weiterführung, egal in welche Richtung. Hätte man einen Südverteiler, siehe Punkt 2, wäre unsere schöne Innenstadt verschont geblieben und alle hätten drum herumfahren können.

All diese Visionen wurden vor zehn Jahren mit einer Handbewegung und ohne überhaupt darüber nachzudenken als nicht machbar, zu teuer, abgeschmettert. Was wir heute an Straßenführung in und um Bretten haben, ist der krasse Gegensatz zur Stadtentwicklung (Schule, Handel, Gewerbe) und nur, weil unsere Stadtoberen zu viel nach innen und zu wenig nach außen geschaut haben. Der Bürger und Autofahrer muss zeitlebens diese Missstände ertragen.

Manfred Hörl
Königsberger Straße 7
Bretten

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3 Antworten zu Leserbrief : Permanent aufs falsche Pferd gesetzt

  1. -az- sagt:

    Ein Beweis mehr, was der Gemeinderat und der Vorsitzende in den letzten 23 Jahren geleistet haben!
    Demnächst sind die Wahlen.
    Wie viele Brettener werden diese Leistungen belohnen?

  2. -fc- sagt:

    „Was wir heute an Straßenführung in und um Bretten haben, ist der krasse Gegensatz zur Stadtentwicklung…“

    Ist dieser Satz wirklich nicht von heute? 🙂

  3. mm sagt:

    auch heute noch so aktuell und richtig wie damals, Kompliment Herr Hörl!

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