Rauschgiftring in Bretten
Seit fast zwei Jahren war die Kripo Bruchsal gemeinsam mit den Polizeirevieren von Bretten, Bad Schönborn und Philippsburg hinter einem von Bretten aus agierenden, internationalen Rauschgiftring her – jetzt gelang ihr der große Coup. Insgesamt 14 Tatverdächtige sitzen mittlerweile hinter Schloss und Riegel oder in Untersuchungshaft.
Mit den letzten drei Festnahmen gestern Morgen konnte der Drogenring zerschlagen werden. Nach Angaben der Kripo handelt es sich bei den Hauptverdächtigen – alle waren in Bretten wohnhaft – um meist einschlägig vorbestrafte, größtenteils arbeitslose Personen türkischer, kroatischer, griechischer, mazedonischer, italienischer und deutscher Abstammung im Alter zwischen 23 und 44 Jahren.
Als Kopf der Bande verdächtig ist ein 30-jähriger Türke, der der Kripo bereits am 29. Mai in Baden-Baden ins Netz gegangen war, nachdem er sich zunächst von Bretten aus in die Niederlande abgesetzt hatte. Kokain im Wert von rund 750 000 Mark, 4000 Ecstasy Tabletten und etwa 50 000 Mark Dealergeld konnte die Kripo bei den Festnahmen sicherstellen.
Sie geht davon aus, dass mindestens seit Oktober 1999 monatlich ein bis zwei Kilogramm ungewöhnlich hochwertiges Kokain von den Niederlanden aus in den Großraum Bretten geschmuggelt und an rund 200 Abnehmer aus der gesamten Region von Pforzheim bis Heilbronn abgesetzt wurden – in der Mehrzahl an gut situierte Bürger.
Der erfolgreiche Schlag, so der Leiter der Kriminalaußenstelle Bruchsal, Erster Polizeihauptkommissar Günter Brüstle, habe durch 21 Monate intensivster verdeckter Ermittlung und Personalkonzentration in Bretten, sowie Hinweise aus der Bevölkerung erfolgen können. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt strich er heraus. (gam)
12.07.2001 00:06
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