Leserbrief : Rüdtwald und Sporgasse zeigen Bürgernähe

Die Themen „Rüdtwald“ und „Bebauung des Sporgassenparkplatzes“ kommentiert ein Leser in seiner Zuschrift unter dem Aspekt der Bürgernähe

„Nur Politik glaubt noch, dass sie wichtig ist“, sagt Lothar Spath, Jenoptik-Chef und früherer Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Peter Becher setzt noch eins drauf und meint „In Wirklichkeit ist der Staat nichts als eine Maschine zur Unterdrückung einer Klasse durch die andere“. Wenn man unter diesen Aspekten die Vorgänge betrachtet, dann ist es höchste Zeit für den erleichternden Volksentscheid, den die Politiker so fürchten.
Rüdtwald und Sporgassenparkplatz, zwei Beispiele von vielen, die zeigen wie es um die Bürgernähe bestellt ist. Dabei besteht die ganze Stadt nur aus Bürgerinnen und Bürgern. Die besseren Demokratien, wie in der Schweiz, zeigen aber auch, dass die Volksentscheide zu weniger Belastungen fuhren, weil das Volk rationaler denkt und handelt, als die gewählten (mehrheitlich aus dem öffentlichen Dienst) Volksvertreter.

Beispiel Rüdtwald: In meiner unmittelbaren Nachbarschaft steht eine riesige Tanne (doppelt so hoch wie ein normales Haus) und befindet sich seit „Lothar“ in der Schräglage. Zwei Gutachter haben einen einwandfreien
Halt attestiert, weil der Grundbesitzer fürchtet, dass sie beim nächsten Sturm umfallen und einen immensen Schaden anrichten kann Dass wenige Meter weiter ein eben solcher Baum im Sturm wie ein Streichholz abgeknickt wurde, interessiert wohl nicht.
Nebenbei bemerkt, ist es eh unverantwortlich, wenn man in einem Wohngebiet solche riesigen Bäume wachsen lassen muss. Wie kommt’s, dass die Großkopferten schon aus diesem Grunde bedenkenlos an den Rüdtwald
– als Erholungsgebiet prädestiniert – die Hand anlegen wollen. Der unbeholfene Versuch zwei gesellschaftlichen Gruppen (Reiter und Jäger) deshalb an den Pranger zu stellen, ist mehr als bedenklich.
Wer ist als nächster dran? Rentner, Behinderte, unechte Brettener (wer ist schon „echt“ von den 80 verbliebenen aus dem 18 Jahrhundert)?

Vielleicht die Unternehmer, weil sie heute und jetzt für die Zukunft arbeiten und Arbeitsplätze schaffen. Der Sporgassenparkplatz wäre dafür genau das Richtige. Mag sein, dass sich die Gehaltsempfänger im öffentlichen Dienst den Zustand von 1504 herbeisehnen, aber in der Zeit der Globalisierung und des Internet, lasst sich ein Punkt auf der Landkarte ganz schnell vergessen.

Wenn man sich überlegt, dass von der Verwaltung nicht einmal die potenten Investoren zum Sporgassenparkplatz geführt werden und wegen dreieinhalb Tagen im Jahr schon sehr viel Papier verschwendet wurde, so braucht man sich nicht zu wundern, wenn sich die Jugend von der Zukunft ein anderes
Bild macht.

Franz Cizerle,
Fichteweg 8,
Bretten

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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